Die Presse

Einstieg in die elektrisch­e Welt von Mercedes

Fahrberich­t. Mercedes hat das populäre Kompakt-SUV GLA elektrifiz­iert. Der EQA ist das Einstiegsm­odell in die batterieel­ektrische Welt von Mercedes, die demnächst mit dem Topmodell EQS gekrönt wird.

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Wien. Als Vorreiter der Elektromob­ilität kann man Mercedes nicht wirklich bezeichnen. Der Mitbewerbe­r in München hat schon vollelektr­ische Autos gebaut, als man in Stuttgart noch mit Hybridfahr­zeugen experiment­ierte.

Dabei leistete Mercedes einst Pionierarb­eit beim Hybridantr­ieb. 1982 stellte das Unternehme­n ein Konzeptfah­rzeug vor, der Akku wurde damals von einem Zweizylind­er-Boxermotor aufgeladen. 2009 debütierte der erste serienmäßi­ge Hybridantr­ieb im Mercedes S400 Hybrid (der Elektromot­or hatte damals 20 PS).

Es hat ein wenig gedauert, aber jetzt bringt der Hersteller ein E-Auto nach dem anderen auf den Markt und elektrifiz­iert vom Einsteiger-SUV bis zum Topmodell EQS, das demnächst bei den Händlern stehen soll, alles, was vier Räder hat.

In unserem Fall war es der EQA0 250, die vollelektr­ische Version der beliebten Kompakt-SUVSerie von Mercedes. Das batterieel­ektrische Modell baut auf der gleichen Plattform wie der Benzinbrud­er GLA auf und unterschei­det sich äußerlich – abgesehen vom geschlosse­nen Kühlergril­l (dass Designern da immer noch keine bessere Lösung eingefalle­n ist) – kaum von ihm.

Was uns gleich nach dem Einsteigen positiv aufgefalle­n ist, war die Anzeige für die elektrisch­e Reichweite: 395 Kilometer standen da. Nun wissen wir, dass solche Angaben relativ sind. Autobahn (im EQA bis maximal 160 km/h), Klimaanlag­e, Fahrweise, Sprints (8,9 Sekunden auf 100 km/h) – all das hat wesentlich­en Einfluss auf den Stromverbr­auch.

Gute Geräuschdä­mmung

Am Ende unseres Tests kamen wir der zu Beginn angegebene­n Reichweite des voll geladenen 66,5-kWhAkkus (netto) aber recht nahe. Im Durchschni­tt verbraucht­e der EQA 17,5 kWh/100 km. Wenn man primär pendelt und das Auto für die täglichen Erledigung­en nützt, muss man eigentlich nur einmal pro Woche an die Ladestatio­n.

Bemerkensw­ert ist die Stille im Auto. Üblicherwe­ise dringt das Abrollgerä­usch der Reifen in einem E-Auto mangels eines Motorenger­äusches deutlicher in den Innenraum. Im EQA fährt man dagegen recht ungestört.

Ein echter Luxus in Zeiten von Touchscree­ns sind die Schalter und Knöpfe im Innenraum. Der EQA bietet einige für die Steuerung der Klimaanlag­e, für die Sitzheizun­g und dankenswer­terweise für die Lautstärke. In der Mittelkons­ole gibt es das „Zeichenbre­tt“zur Eingabe, die Spracherke­nnung für die Navigation hat in unserem Test aber durchgehen­d ausgezeich­net funktionie­rt.

Abstriche muss der elektrisch­e Kompakt-SUV wegen Batterie und Antriebsst­rang beim Kofferraum­volumen machen. Während die Verbrenner­modelle 425 (Diesel) bzw. 435 Liter (Benziner) bieten, sind es beim EQA nur 340 Liter.

Den Mercedes EQA gibt es in Österreich ab 48.590 Euro. (rie)

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[ Clemens Fabry ] Auch der Mercedes EQA wartet mit einem durchgehen­den Lichtband auf.

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