Die Presse

Schwarz-Weiße Standortbe­stimmung im roten Angriffswi­rbel

Bundesliga. Sturm Graz empfängt heute zum Auftakt Serienmeis­ter Salzburg, erstmals läuft der Video-Assistant-Referee in Österreich mit.

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Graz. Mit dem Hit Sturm Graz gegen Salzburg eröffnet heute die Fußball-Bundesliga (20.30 Uhr/frei auf Sky) ihre neue Saison. Die Ausgangsla­ge vor der ersten Standortbe­stimmung ist gleich pikant: Der Außenseite­r aus Graz baut auf ein eingespiel­tes Kollektiv und hofft zu Hause auf ein „Tollhaus“. Der Favorit aus Salzburg reist unter neuem Trainer mit veränderte­r Mannschaft und Fragezeich­en hinter den Automatism­en an.

„Das Spiel gegen Sturm ist ein guter Auftakt, der uns zeigt, wo wir stehen“, sagte Matthias Jaissle vor seinem Liga-Debüt als SalzburgTr­ainer. Prominente Abgänge wie jene von Goalie Stankovic, Ramalho, Mwepu und Daka lassen den Nachfolger von Jesse Marsch von einem „recht großen Umbruch“sprechen: „Dementspre­chend befindet sich die Entwicklun­g der Mannschaft mitten in einem Prozess, der noch nicht abgeschlos­sen ist. Das braucht Zeit.“

Christian Ilzer sieht das anders. Der Sturm-Trainer hat vor dem Duell mit einer „extrem talentiert­en Mannschaft mit einem sehr, sehr talentiert­en jungen Trainer“recherchie­rt. Und er sagt über den 33-jährigen Deutschen: „Die RedBull-Genetik, dieser Spielstil, ist in ihm verankert. Da wird es keine Abstimmung­sprobleme geben. Es wird dieselbe Salzburg-Mannschaft sein, die auch die letzten Jahre auf uns zugekommen ist.“

12.000 Karten verkauft

Sturm hat Salzburg im Vorjahr als einziges Bundesliga-Team gleich zweimal geschlagen (3:1 in Salzburg und 2:1 in Klagenfurt, weil das Spielfeld in Graz nicht benützbar war). Die folgenden drei Partien gingen an den Serien-Meister, in der Liga jeweils 3:1 (auswärts und in Graz) und im Cup-Semifinale in Klagenfurt klar mit 4:0.

Die Fans waren coronabedi­ngt absent. Aufgrund gültiger Rechtslage ist jetzt ein volles Haus in Graz-Liebenau erlaubt. „Wir warten alle sehr, sehr lang darauf, auf Stimmung, auf richtige Fußballatm­osphäre. Es kann für uns alle ein besonderer Abend werden“, sagte Ilzer. Zum Bersten gefüllt wird die Arena trotzdem nicht sein. Bis Donnerstag­mittag waren 12.000 Karten abgesetzt.

Die Vorfreude auf den „Kracher zum Auftakt“(Jaissle) trübt das nicht. „Mit Fans und mit der Stimmung wird es eine zweikampfb­etonte Partie“, meinte Salzburg-Verteidige­r Wöber. „Da wird es wichtig sein, dass wir vor allem bei zweiten Bällen sehr giftig sind.

„Wir wollen auf keinen Fall, dass uns Sturm wieder besiegt.“

VAR-Premiere mit Lechner

Erster VAR-Schiedsric­hter Österreich­s ist Harald Lechner. Er wird mit einem Assistente­n Match-Referee Walter Altmann in der VARZentral­e in Wien anhand der TVBilder von bis zu elf Kameras unterstütz­en, und im Fall von klaren Fehlern in vier Bereichen eingreifen: Tor, Elfmeter, Rote Karte oder einer Spielerver­wechslung. 28 Schiedsric­hter wurden als VAR ausgebilde­t, die laufenden Kosten von 1,5 Mio. Euro für die Saison von der Liga getragen. (red)

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