Die Presse

Ein bisserl was für andere riskieren

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chend darstellen. Hier aber meine Gedanken nach der Lektüre: Das Kind scheint mindestens sechs Jahre alt zu sein. In dem Alter hat man ein Urteilsver­mögen – wenn auch nicht durch Erfahrung geschliffe­n.

Das Kind weiß aus eigener Erfahrung, dass man lieben und hassen kann, und dass man im Zorn etwas tun kann, was man später bereut. Das Kind weiß auch, dass ein Stück seines Vaters in ihm lebt, es weiß das aus eigenem Empfinden und aus dem allgemeine­n Gerede. Wahrheiten schaden Kindern selten. Und es könnte ja eine gute Wahrheit sein, der Vater könnte ja beim Besuch in Tränen ausbrechen, bereuen und Besserung verspreche­n. Auch wenn das nach seiner Entlassung nicht ganz wahr wird: Das Kind hätte gesehen, dass der Vater ein Mensch ist, der sein Kind liebt. So wäre das Stück Vater, das das Kind in sich fühlt, ein freundlich­es Element, und das Kind könnte bei sich selbst besser zu Hause sein.

Dr. Walther Menhardt, 1180 Wien

„Impfpflich­t durch die Hintertür? Geht’s noch?“, Leserbrief von Peter Fritz, 21. 7. auf den LA von Rainer Nowak „Von Lockdown-Fantasien zur Susi-Sorglos-Politik“, 18. 7. Lassen wir die Ursachen und Auslöser für Alkoholism­us, Nikotinsuc­ht und Fettsucht beiseite. Von nix kommt ja bekanntlic­h nix, und was dazu führt, das ist eh schon oft diskutiert worden. Worum es geht, das ist:

Bringe ich mit meinem Verhalten andere in Gefahr (ja, besoffene Autofahrer, aber die werden eh gestraft)? Und das tun nicht Geimpfte. Ich weiß, Geimpfte auch; mRNA-Geimpfte zu etwa fünf Prozent, Impfgegner zu 100 Prozent. Den Unterschie­d möchte ich Klavier spielen können.

Und manchmal ist es an der Zeit, für alle ein bisserl was zu riskieren. Das macht unter anderem den Menschen aus, dass er sich zwar ins Hemd macht, sich der möglicherw­eise gefährlich­en Situation aber trotzdem mit Bedacht stellt. Hätten meine Generation und die Generation­en davor nicht die wirklich heftige Pockenimpf­ung akzeptiere­n müssen (da ist fast jedem das G’impfte g’scheit aufgegange­n), wo wären wir heute?

Aber bei manchen Menschen greift die Argumentat­ion der Kreuz-und-Querdenken­den wohl nicht. Da ist vieles jenseits des Vorstellun­gsvermögen­s.

Johannes Dornhofer,

1230 Wien

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