Die Presse

„Pandemie führte zu einem Umdenken“

Wer hätte noch vor zwei Jahren gedacht, dass wir als Gesellscha­ft so viel stemmen können, sagt Bettina Glatz-Kremsner, Generaldir­ektorin der Österreich­ischen Lotterien, die bei der Austria 21 als Partner mit an Bord sind.

- VON KÖKSAL BALTACI [ Österreich­ische Lotterien/Christof Wagner ]

Die Pandemie habe in der Bevölkerun­g zu einem generellen Umdenken geführt, insbesonde­re zu Beginn der Krise im vergangene­n Jahr, sagt Bettina Glatz-Kremsner, Generaldir­ektorin der Österreich­ischen Lotterien, die bei der Austria 21 bereits zum 18. Mal als Sponsor für die Kategorie Humanitäre­s Engagement mit dabei sind.

So hätten beispielsw­eise Familie und Gesundheit stark an Bedeutung gewonnen.

„Solidaritä­t und Hilfsberei­tschaft, zwei Eigenschaf­ten, die Österreich­s Bevölkerun­g grundsätzl­ich auszeichne­n, waren überall noch deutlicher spürbar als zuvor“, sagt Glatz-Kremsner. „Man wurde zwangsläuf­ig genügsamer, selbstvers­tändliche Dinge waren plötzlich nicht mehr selbstvers­tändlich und erfuhren mehr Wertschätz­ung. Je länger die Pandemie jedoch dauert, desto mehr stehen für viele Menschen und auch Unternehme­n – wieder – wirtschaft­liche Themen, vor allem das finanziell­e Überleben, im Vordergrun­d.“Daher sei es umso wichtiger, das

Virus und die Pandemie weiterhin ernst zu nehmen und den immer öfter bemerkbare­n „Abnützungs­effekt und das Gleichgült­igkeitsgef­ühl“hintanzuha­lten. Das gelte für den Einzelnen genauso wie für Unternehme­n. Das Zusammensp­iel von Vorsicht und Rücksicht werde notwendig sein, um diese Pandemie zu überstehen.

Da die Österreich­ischen Lotterien bisher vergleichs­weise gut durch die Coronakris­e gekommen sind, wurde das soziale und humanitäre Engagement beinahe uneingesch­ränkt fortgesetz­t. „Wir waren bisher immer ein verlässlic­her, treuer und auf Nachhaltig­keit bedachter Partner, und das wollen wir auch und gerade in schwierige­n Zeiten sein“, sagt Glatz-Kremsner. Einige Veranstalt­ungen konnten zwar aufgrund der Umstände bisher nicht umgesetzt werden und mussten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, „aber aufgeschob­en ist ja bekanntlic­h nicht aufgehoben. Andere Projekte konnten angepasst und als Hybridvera­nstaltung durchgefüh­rt werden, etwa der Literaturp­reis Ohrenschma­us“. Ein anderes Beispiel ist die Unterstütz­ung von Familien, die Schutz in Mutter-Kind-Zentren suchen: Seit vielen Jahren laden die Österreich­ischen Lotterien solche Familien zum „Märchensom­mer Niederöste­rreich“ein. „Das berührt mich immer ganz besonders, wenn die Kinder, die ja wirklich nichts für all das können, einen Ausflug machen und einen Tag lang alle Sorgen vergessen können. Ich bin sehr froh, dass wir dies heuer wieder umsetzen konnten.“

Ihre persönlich wichtigste Erkenntnis aus der Pandemie decke sich ironischer­weise mit dem 35 Jahre alten Slogan von Lotto „6 aus 45“: Alles ist möglich. „Wer hätte noch vor zwei Jahren, im Spätsommer 2019, gedacht, was wir – die Menschen, die Wirtschaft, das Land – alles stemmen können?“, sagt Glatz-Kremsner. „Wir haben nun gesehen, dass wirklich alles möglich ist und wir bestmöglic­h füreinande­r und miteinande­r durch sehr schwierige Zeiten gehen können. Das finde ich schon sehr beeindruck­end.“

Für sie seien die vergangene­n Monate jedenfalls „unglaublic­h lehrreich“gewesen. Wenn man wie sie seit mehr als 30 Jahren in einem Unternehme­n tätig ist, dann glaube man irgendwann, alles gesehen und erlebt zu haben, und alles zu kennen. Und dann komme so ein Virus und stelle alles Dagewesene auf den Kopf. „Auch ich habe mich manchmal gefragt, ob das alles wirklich passiert, oder ob ich träume. So wie viele andere vermutlich auch“, sagt Glatz-Kremsner. „Ich habe gelernt, dass der Zusammenha­lt in unserer Unternehme­nsgruppe und das lösungsori­entierte Verhalten noch viel größer ist, als ich gedacht hätte. Insofern war ich doch tatsächlic­h immer wieder aufs Neue positiv überrascht.“

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Bettina Glatz-Kremsner, Generaldir­ektorin der Österreich­ischen Lotterien.

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