Wien lockt die internationale Community
Die Coronapandemie beflügelte den Unternehmergeist: So groß wie zuletzt war das Interesse am Start-upÖkosystem der Bundeshauptstadt noch nie. Das zeigte sich unter anderem bei der Konferenz ViennaUP’21.
Es ist eine Entwicklung, die manche vermutlich nicht erwartet hätten: Trotz der unsicheren Situation, die coronabedingt in den vergangenen Monaten herrschte, entschlossen sich mehr Entrepreneure dazu, mit ihren Ideen ein Start-up zu gründen, als vor der Pandemie. Das zeigte sich etwa beim Vienna Start-up Package, das die Wirtschaftsagentur Wien auflegt. Sie unterstützt exzellente internationale Startups dabei, den Wirtschaftsstandort Wien und dessen Start-up-Ökosystem zu nutzen. Mit 321 Bewerbungen toppt das Coronajahr 2020 die vergangenen Jahre. 2018 hatten sich 290 Start-ups beworben, 2019 waren es „nur“266 gewesen.
16 Gewinner aus neun Ländern nutzen derzeit das Angebot des Vienna Start-up Package, um ihr Geschäftsmodell für einen internationalen Markt weiterzuentwickeln. Mit individueller Betreuung, Coachings und Vernetzungsformaten schafft das Programm einen hilfreichen Rahmen für junge Startups, um erste Expansionsschritte zu setzen.
Matchmaking-Formate helfen
Ziel des Angebots ist es, dass sich vermehrt internationale Start-ups hier in Wien ansiedeln. Und das Interesse ist groß. Zuletzt bewarben sich Start-ups aus insgesamt 66 Ländern. Spitzenreiter ist hier Großbritannien mit insgesamt 35 Bewerbungen. „Hier spiegelt sich einerseits die politische Entwicklung in Großbritannien wider, es zeigt sich aber auch, dass unsere aktiven Maßnahmen wirken,“sagte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Unter den 16 Start-up Package-Gewinnern sind sieben Start-ups aus Großbritannien vertreten.
In einer Zeit, in der Videokonferenzen und digitale Formate alltäglich geworden sind, unterstützt das Beratungsteam der Wirtschaftsagentur Wien die Teilnehmer des
Vienna Start-up Package auf digitalem Weg. Persönliche Betreuung und spezifische Einführungsformate begleiten die auf dem Programm stehenden Coachings. Die Vernetzung mit Akteuren, Investoren und Unternehmen aus dem Start-up-Ökosystem in Wien wie auch mit Vertretern der öffentlichen Hand erfolgt in sogenannten Matchmaking-Formaten.
Auch mit dem Start-up-Event ViennaUP’21 (viennaup.com) machte Wien internationale Start-ups auf sich aufmerksam. Rund 25.000 Teilnehmer aus 60 Ländern nahmen an den 100 Online-Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2021 teil. Ein Herzstück des Festivals – der Aufbau von Kontakten und Netzwerken – war besonders erfolgreich: In mehr als 5000 1:1-Meetings tauschten sich Investoren und Gründer, Talente und internationale Organisationen aus und diskutierten Geschäftsideen.
Angebote für Entrepreneure
Aber auch für heimische Entrepreneure gibt es zahlreiche Programme, die es erleichtern sollen, das Business in der Bundeshauptstadt zu starten (https://wiengehtweiter.at):
Innovate4Vienna. Dieses Programm unterstützt Projekte aus Forschung, Produktion und sozialer Innovation, die aus der Pandemie in die Zukunft weisen sollen, mit bis zu 150.000 Euro. Die Einreichfrist endet am
31. März 2022.
Wien online next. Unterstützung für Vertriebsmaßnahmen, die dem Off- und Onlinehandel nützen. Einreichfrist bis 30. April 2022.
EPU-Förderung. Einpersonenunternehmen, die ihr Geschäftsmodell coronabedingt verändern, neue Produkte auflegen und sich neu aufstellen, können ihre Projekte bis
31. März 2022 einreichen.
Bereits im Finale ist die Initiative „Creatives for Vienna“der Wirtschaftsagentur: Beim öffentlichen Online-Voting von 1. bis
20. Oktober kann in die 137 prämierten Projekte der Wiener Kreativschaffenden eingesehen werden und für sie gevotet werden. Die Projekte mit den meisten Online-Stimmen erhalten die Publikumspreise. (red.)