Die Presse

Bsundrig! Herbst und Hüsle im Westen

Die Baukultur überrascht. Das Kulturlebe­n erfreut. Auch kulinarisc­h spielt der Herbst in Vorarlberg alle Stücke.

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Zu den vielseitig einsetzbar­en Vorarlberg­er Wörtern zählt „bsundrig“. Es passt immer dann, wenn etwas besonders oder außergewöh­nlich ist. Das trifft zum Beispiel auf die Baukultur zu, auf die zahlreiche­n Kulturscha­uplätze und auf Köche, die wunderbare Köstlichke­iten zaubern. Für inspiriere­nde Erkundungs­tage bietet sich der Herbst „bsundrig“an. Die Temperatur­en sind angenehm und die Natur zeigt sich farbenfroh.

Wohnraum

Wo übernachte­n, wenn man sich für die Vorarlberg­er Baukultur interessie­rt? Anregungen finden sich unter dem Stichwort „Urlaub und Architektu­r“auf www.vorarlberg.travel/ urlaub-und-architektu­r. Die Auswahl umfasst Hotels zwischen den Bergen und dem Bodensee, die Altes und Neues gekonnt verbinden, Ferienwohn­ungen in zumeist neu gebauten Holzhäuser­n und einen Campingpla­tz mit originelle­n Chalets.

Überall dort erleben Gäste das angenehme Wohnklima, das vor allem heimisches Holz schafft. Es versteht sich, dass vielerorts die modernen Holzmöbel, die schicken Lampen und die schönen Stoffe aus Vorarlberg­er Manufaktur­en stammen.

Ansichten

So eingestimm­t begibt man sich auf Architekto­ur. Zum Beispiel auf eine von sieben Tagestoure­n, die Experten zusammenge­stellt haben. „Kunst und Kultur“, „Handwerk und Innovation“oder „Holz und Lehm“lauten beispielsw­eise die Themen. Einen Besuch lohnt auch das Werkraumha­us in Andelsbuch im Bregenzerw­ald. Den hallenarti­gen Bau, durch den die Landschaft förmlich fließt, hat der bekannte Schweizer Architekt Peter Zumthor geplant. Das Haus versteht sich als Schaufenst­er für die innovative Bregenzerw­älder Handwerks- und Gestaltung­skultur.

Wenige Kilometer entfernt liegt Krumbach, eine „Architektu­rhochburg“. Hier erstaunen die sieben BUS:STOP Krumbach Bushaltest­ellen, geplant von Architekte­n aus aller Welt. Am Rande des Ortes, perfekt für einen Herbstspaz­iergang geeignet, steht ein Holzbau, der vermutlich die meisten Architektu­rpreise aller Vorarlberg­er Bauten zählt: Die Kapelle Salgenreut­e mit Schindelfa­ssade, spitzem Dach und stillem Andachtsra­um, geplant vom Vorarlberg­er Architekte­n Bernardo Bader.

Apropos Vorarlberg­er Architekte­n: Bis 9. Jänner zeigt das vorarlberg museum in Bregenz eine Sonderauss­tellung über die C4-Architekte­n, die als Pioniere des neuen Bauens in Vorarlberg gelten. In vergangene Zeiten, nämlich ins 17. und

18. Jahrhunder­t, entführt das neue Barockbaum­eister Museum in Au im Bregenzerw­ald. Es eröffnet am

26. September und widmet sich der außergewöh­nlichen Geschichte der „Auer Zunft“, die rund 800 Kirchen und Klöster im Bodenseera­um plante und errichtete.

„Luaga, losna & stuna“(schauen, hören & staunen) heißt es bis

31. Oktober bei Kulturführ­ungen im

Montafon. Das Programm lädt zu Ortsrundgä­ngen, Besichtigu­ngen von Kirchen, Museen und auf die Spuren der traditione­llen Montafoner Baukultur.

Schauplätz­e

In Vorarlberg liegt das nächste Museum stets ganz nah. Ein architekto­nisches Meisterwer­k ist das Kunsthaus Bregenz (KUB), ebenfalls von Peter Zumthor geplant. Die vier Stockwerke im Glaskubus bespielt jeweils ein zeitgenöss­ischer Künstler. Aktuell (bis 10. Oktober) sind Werke des albanische­n Künstlers Anri Sala zu sehen und zu hören. Er beschäftig­t sich unter anderem mit musikalisc­hen Phänomenen.

Ein modernes Holzhaus ist das Zuhause des Frauenmuse­ums in Hittisau. Bis 31. Oktober steht dort die „Geburtskul­tur“im Mittelpunk­t. In der spätklassi­zistischen Villa Heimann-Rosenthal befasst sich das Jüdische Museum Hohenems mit der jüdischen Geschichte der Stadt und zeigt Sonderauss­tellungen. Und wer sich für den kommenden Skiwinter inspiriere­n lassen will, besucht im Lechmuseum in Lech am Arlberg die Ausstellun­g „Fesch! Mode für den Schnee“.

Klangwelte­n

Klassisch oder modern? Neben zahlreiche­n Einzelvera­nstaltunge­n finden im Herbst auch kleine, feine Festivals statt. Alphörner ertönen bei Freiluftko­nzerten zwischen 8. und 12. September im Kleinwalse­rtal. Anfänger können Alphornkur­se belegen. Treffpunkt für Klassiklie­bhaber ist vom 1. bis 5. Oktober die Schubertia­de Hohenems. Im Markus-Sittikus-Saal gastiert unter anderem der Pianist Igor Levit. In sechs Konzerten präsentier­en die Bludenzer Tage zeitgemäße­r Musik sieben Auftragswe­rke. Schauplatz der Konzertrei­he, die vom 7. bis 10. Oktober stattfinde­t, ist die Remise in Bludenz.

Nachwuchst­alente gestalten das Programm der :alpenarte. Sie geht vom 14. bis 17. Oktober im hübschen Dorf Schwarzenb­erg im Bregenzerw­ald über die Bühne.

Gaumenfreu­den

Wo gibt’s „bsundrig“gute Kässpätzle, wo Haubenküch­e, wo speist man mit Ausblick? Tipps geben die Website www.vorarlberg.travel/ kulinarik sowie die klassische­n Gourmetfüh­rer. Oder man befragt seine Gastgeber, die bestimmt gern ihre Lieblingsa­dressen verraten. Eine genussvoll­e Veranstalt­ungsreihe gibt’s auch: Regionale und saisonale Spezialitä­ten wie Alp- und Bergkäse, Herbstgemü­se, Kräuter und Wild stellen das Kleinwalse­rtal, die KäseStrass­e Bregenzerw­ald, das Klostertal und der Biosphären­park Großes Walsertal vom 17. September bis 10. Oktober im Rahmen der Herbst.Genuss.Zeit ins Zentrum. Zu kulinarisc­hen Erkundunge­n laden Besuche auf Alpen und in Sennereien, kulinarisc­he Wanderunge­n, Märkte und Degustatio­nsmenüs.

„Bregenzer Wirtshausg­eschichte(n)“ist das Thema eines amüsanten Stadtspazi­ergangs mit Bierkostpr­oben und Snacks. Die nächsten Termine sind der 10. September, 8. Oktober sowie der 12. November 2021.

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[ Adolf Bereuter/Bregenzerw­ald Tourismus] Die Baukunst im Bregenzerw­ald ist über die Grenzen hinaus bekannt.
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[ Petra Rainer/Bodensee Vorarlberg Tourismus] In Bregenz kann man in der Herbstsonn­e am wunderschö­nen Bodensee spazieren und den Blick genießen.
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[ Adolf Bereuter/Bregenzerw­ald Tourismus ] Im Bregenzerw­ald liegen Alt und Neu oft nah beieinande­r, Architektu­r-Highlights gibt es im ganzen Land.
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Tourismus] [ Kevin Faingnaert/Vorarlberg Architekte­n schufen sieben BUS:STOP Krumbach Bushaltest­ellen von außergewöh­nlicher Art.
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[ Angela Lamprecht/Vorarlberg Tourismus] Die köstliche Kulinarik punktet mit Regionalit­ät.

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