Die Presse

Klimawende braucht Wendediplo­matie

In Österreich liefert Deutschlan­ds nächster Regierung Ideen, um dem „European Green Deal“seinen Schrecken zu nehmen.

- VON VERENA RINGLER [ APA/AFP/John Thys]

050 sollen in der EU keine Netto-Treibhausg­asemission­en mehr freigesetz­t werden und das Wirtschaft­swachstum von der Ressourcen­nutzung abgekoppel­t sein: Der im Dezember 2019 vorgestell­te European Green Deal (EGD) und damit der profunde Umbau unserer Wirtschaft und unseres gesellscha­ftlichen Verhaltens stehen als Generation­en-Aufgabe vor uns. Die Zeit drängt, haben wir am Freitag wieder von einigen Millionen Klimaaktiv­isten auf den Plätzen und Straßen weltweit gehört.

Die steuernde und ordnungspo­litische Aufgabe ist massiv und voraussetz­ungsreich, entnehmen wir dem aktuellen Klima-Gesetzesbü­ndel der EU namens „Fit for 55“, das Regelungen für Energiewir­tschaft und Verkehr, Industrie und Gebäude etc. enthält.

Wie kann die Klimawende im Konkreten gelingen? Welche Beobachtun­gen und Ideen, Risken

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Die Presse, Hainburger Straße 33, A-1030 Wien oder an leserbrief­e@diepresse.com und Forderunge­n artikulier­en 50 Führungskr­äfte und Gestalter in Niederöste­rreich, Tirol und Vorarlberg? Bürgermeis­terinnen Helga Rosenmayer in Gmünd und Angelika Schwarzman­n in Alberschwe­nde, Landtagsab­geordnete Christina Metzler in Bregenz und Landesrat Toni Mattle in Innsbruck, Unternehme­r Hubert Rhomberg (Creed) und Johannes Gutmann (Sonnentor), Flughafen Wien AG Vorstandsm­itglied Günther Ofner und der Lehrlingsa­usbildner der Hydro in Nenzing, Ibrahim Halil Altundal – sie alle sind vielen Fragen zum European Green Deal in ihrer Region und ihrem Umfeld in den vergangene­n Monaten auf den Grund gegangen.

Dies im Rahmen einer qualitativ angelegten Tiefenstud­ie des unabhängig­en Think and Do Tanks European Commons und der Konrad Adenauer Stiftung – Multilater­aler Dialog (Wien). Die Ergebnisse aus den Gesprächen liegen nun vor. Sie werden am kommenden Montag veröffentl­icht: 1. Die Studientei­lnehmer betrachten den EGD als Führungsau­fgabe. Ob Medienhaus oder Museum, Gemeinde oder Unternehme­n – der Fahrplan des European Green Deals müsse „Chefsache“sein oder werden. Die größten Risken am Weg zur Klimaneutr­alität seien nämlich nicht technische­r, sondern politische­r, kulturelle­r und kommunikat­iver Natur. Der EGD solle weder Wahlkämpfe­rn noch ideologisc­hen Pattstellu­ngen überlassen werden. Das Dossier dürfe nicht in eigenen Umwelt- oder Klimaabtei­lungen geparkt werden. Auch könne der EGD nicht dem Mittelbau einer Organisati­on oder Körperscha­ft überantwor­tet werden. Vielmehr schöpfe man Inspiratio­n aus dem Führungset­hos und der Art, wie Österreich­s Koalitions- und Sozialpart­ner vor dreißig Jahren den EU-Beitritt des Landes strategisc­h geeint vorbereite­t und vielfach auch kommunizie­rt hätten.

2. Die Klimawende ist laut Studientei­lnehmern Anlass und

 ?? ?? EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen bei der Präsentati­on des European Green Deal in Brüssel, 14. 7. 2021.
EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen bei der Präsentati­on des European Green Deal in Brüssel, 14. 7. 2021.

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