Die Presse

Was hat diese Regierung nicht alles versproche­n

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„Es wird eng, liebe Bundesregi­erung“, Gastkommen­tar von Georg Vetter, 23. 9.

Der Vorsitzend­e der Alterssich­erungskomm­ission, Walter Pöltner, ist zurückgetr­eten, in bester österreich­ischer Beamtentra­dition, weil seine auf wissenscha­ftlichen Fakten beruhende Überzeugun­g von der politische­n Führung „nicht einmal ignoriert” wird. Der Gastkommen­tar von Georg Vetter bringt die Sache noch einmal auf den Punkt, wenn er sagt, dass die „Bevölkerun­g des Landes . . . die Suppe irgendwann auslöffeln“wird müssen. Genauer gesagt sind dies unsere Kinder und Enkel, und warum sich die Jugend das widerspruc­hslos gefallen lässt, ist eines der damit verbundene­n Rätsel.

Was hat uns die Bundesregi­erung bei ihrem Amtsantrit­t nicht alles versproche­n!

Keines der bekannten Probleme – Pensionssi­cherung, Pflegenots­tand, Föderalism­usSchiefst­ände

etc. – ist auch nur ansatzweis­e angegangen worden. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise bewegen sich bislang im Micky-Maus-Bereich. Hat die Regierung anfangs durchaus respektabe­l auf die Pandemie reagiert, so haben Zögerlichk­eit und Nichtstun im Sommer und Herbst auch dieses Bild schwer beschädigt.

„Es wird eng, liebe Bundesregi­erung“– wie wahr!

Ferdinand Mayrhofer-Grünbühel,

1030 Wien der Hinweis dienlich sein, dass bereits den Altvordern, die das Pensionsge­setz beschlosse­n haben, bewusst war, dass der Staat mit den Pensionsbe­iträgen allein die Pensionsle­istungen nicht erfüllen kann und so fehlende Beträge aus dem Budget zuschießen muss.

Zudem möge man in der Findung der Grundsatze­ntscheidun­g nicht außer Acht lassen: In der Abkürzung „ASVG“steckt das Wörtchen „sozial“.

Robert Stefanovic­s, 1100 Wien

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