Trends: Wohnen mit Service ist der wahre Luxus
Einkaufen, parken und lüften lassen schafft Zeit für Schönes.
Der wahre Luxus dieser Tage heißt Zeit, und den wollen immer mehr Anbieter von edlen Immobilien potenziellen Käufern bieten. Die Wege dorthin sind so unterschiedlich wie die Betriebskosten, die die künftigen Freizeit-Besitzer zu zahlen bereit sind – oder gleich im Kaufpreis mit investieren wollen. Denn die teuerste Variante des servicierten Wohnens heißt „mit Hotelanbindung“und meint Wohnungen, deren Bewohnern alle Angebote eines Luxushotels zur Verfügung stehen. Vorreiter dieses Konzepts in Wien war das Kempinski im Palais Hansen, in dem es seit 2013 neben Hotelzimmern auch Luxuswohnungen gibt.
Hotelbar inklusive
Diese können zwar einen eigenen Eingang haben und auch sonst unabhängig vom Hotelbetrieb sein, müssen aber nicht. Denn egal, ob man einen Drink von der Bar, einen Wäscheservice oder das Spa des Hauses benutzen möchte – auf Wunsch ist alles zu haben, und das sofort. Neben dem Kempinski gibt es entsprechende Wohnungen auch im Hotel Sans Souci in der
Burggasse oder dem The Ring am Opernring – und die neuen HotelPrestige-Projekte planen ebenfalls mit entsprechenden Kaufeinheiten. Was wenig verwundert, denn mit diesen können vereinzelt über 30.000 Euro auf dem Quadratmeter erzielt werden. Aktuell im Verkauf sind etwa die elf Einheiten im neuen Hotel Almanac am Parkring, wo das 1132 Quadratmeter große Penthouse um 32,5 Millionen Euro angeboten wird. Auch zum neuen Mandarin Oriental, das 2023 im ehemaligen Handelsgericht an der Riemergasse eröffnet werden soll, gehören 17 entsprechende Wohnungen dazu.
Da das Angebot an Wohnungen mit Fünf-Sterne-Hotel-Anbindung ähnlich begrenzt ist wie die Anzahl derjenigen, die sich das leisten können, werden für jene Kunden, die statt 30.000 Euro plus vielleicht nur 20.000 oder gar 10.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ausgeben und trotzdem einen gewissen Service in Anspruch nehmen wollen, auch in „regulären“Luxuswohnungen die gewünschten Dienstleistungen zur Verfügung gestellt. Vor einigen Jahren noch wurde das Konzept
Concierge oder Doorman skeptisch beäugt, inzwischen gehört es aber in den neuen Projekten zum Standard – und die Nachfrage wächst. „An Dienstleistungen wie Wäscheservices, Essenslieferungen und allem, was das Leben erleichtert, wird kein Weg vorbeiführen“, ist Maklerin Kerstin Fried von Huber Immobilien überzeugt. Wobei die Dienste je nach Preislage der Wohnungen wahlweise von der Packerlannahme per Box bis zur Fahrt mit dem Jaguar zum Service reichen. Oder auch noch darüber hinausgehen.
Die luxuriösere Variante eines solchen Concierges ist die aus Fleisch und Blut. Während der Dienstzeiten – meist wochentags für ein paar Stunden am Vormittag und Abend – ist eine Person im Foyer für die Wünsche und Sorgen der Bewohner zu haben, nimmt
Gäste in Empfang und schickt sie auf den richtigen Weg. Allerdings gehe es dabei meist viel weniger um „sexy Themen wie die Organisation eines Learjets oder das Buchen exklusiver Erlebnisse“, wie Katrin Veigl, Geschäftsführerin von William Concierge, berichtet.
Unterstützung im Alltag
„Zu 90 Prozent geht es um Unterstützung im Alltag; darum, die Lebenszeit für jene Dinge nutzen zu können, die Freude machen“, sagt die Inhaberin des Concierge-Services-Anbieter. Aber auch um ganz unglamouröse Dinge wie den schlichten Werterhalt. „Gerade hochwertige Immobilien sind ja immer auch eine Geldanlage, die erhalten werden soll, weshalb die sogenannten Liegenschaftsleistungen ein ganz wesentlicher Teil unsere Arbeit sind.“