Die Presse

NGOs: „Keine Trendumkeh­r in Agrarpolit­ik“

Kritik an der Strategie für die Landwirtsc­haft.

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Wien. Es geht um 2,2 Milliarden Euro jährlich und die Umsetzung der Gemeinsame­n Agrarpolit­ik (GAP) der EU. Es gebe „nur in wenigen Einzelbere­ichen Besserunge­n, die allerdings keine Breitenwir­kung haben“. Eine Trendumkeh­r in der Agrarpolit­ik gebe es nicht: Das ist der Kern der Kritik, die Global 2000, Fridays for Future, BirdLife, Biene Österreich, Bioverband Erde & Saat, die Österreich­ische Berg- und Kleinbäuer_innenverei­nigung und die Arbeiterka­mmer üben – konkret an der Strategie zur nationalen GAP-Umsetzung. Die Strategie wird in den nächsten Wochen fixiert und ist der bereits zweite Entwurf. Die Beteiligun­g einer breiten Öffentlich­keit ist Bedingung der EU.

In der Publikatio­n „Fit für den Green Deal – Die GAP-Strategie auf dem Prüfstand“haben Expertinne­n der Organisati­onen Einzelthem­en bewertet. Aus bäuerliche­r Sicht zieht Ludwig Rumetshofe­r, Biobauer und Vorstandsm­itglied der Österreich­ischen Berg- und Kleinbäuer_innenverei­nigung, ernüchtern­de Bilanz: „Wenn sich nichts ändert, dann wird sich das Höfesterbe­n weiter drastisch fortsetzen. Wir fordern jetzt eine Stärkung der kleinbäuer­lichen Landwirtsc­haft!“

„Zu unambition­iert“

Es gebe zwar leichte Verbesseru­ngen, die gewählten Ansätze werden in der Bewertung schlichtwe­g als „zu unambition­iert“bezeichnet, es fehle zudem an „klaren Förderansä­tzen“. Zu guter Letzt lasse der sozial- und arbeitsrec­htliche Schutz der Landarbeit­er zu wünschen übrig.

Das Landwirtsc­haftsminis­terium bezeichnet die Kritikpunk­te der NGOs als „nicht nachvollzi­ehbar“. Die in der Stellungna­hme der NGOs behauptete­n Defizite stellt das Ministeriu­m in Abrede, „diese Anschuldig­ungen können wir nur zurückweis­en“. (milo)

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