Automarkt bricht um 39 Prozent ein
Die Situation wird für die heimischen Zulieferer immer angespannter.
Wien. Die Pkw-Neuzulassungen sind im Oktober europaweit eingebrochen, besonders stark war dies mit einem Rückgang um 39 Prozent in Österreich der Fall. Das ist in Kombination mit den Lieferengpässen bei Rohstoffen und Chips kein gutes Zeichen für Österreichs Industrie. Die Autozulieferer beschäftigen über 80.000 Menschen in mehr als 900 Unternehmen. Die Exportquote beträgt rund 90 Prozent, der Anteil der Autozulieferindustrie an der Wertschöpfung der österreichischen Sachgütererzeugung liegt bei zehn Prozent.
„Jeder von der Automotiven Zulieferindustrie erwirtschaftete Euro an Wertschöpfung bringt dem Standort doppelt so viel, und jeder Arbeitsplatz in dieser Branche sichert indirekt fast zwei weitere Jobs“, rechnete die Zulieferindustrie kürzlich vor. Ein Facharbeiterjob in der Branche ist mit einem Mindestlohn von 2090 Euro brutto im oberen Bereich angesiedelt, laut Fachverband der Metalltechnischen Industrie liegt das Durchschnittsgehalt bei 4447 Euro brutto. Zum Vergleich: Im Handel, der aktuell gerade den Kollektivvertrag für 2022 verhandelt, liegt der Mindestlohn bei 1740 Euro brutto.
Minus ein Drittel in Europa
Axel Preiss, Kfz-Experte beim Beratungsunternehmen EY, sieht schwierige Zeiten für Österreichs Zulieferer. „Der Neuwagenmarkt steckt nach wie vor tief in der Krise. Schon 2020 war ein schwieriges Jahr für die Autobranche, in diesem Jahr werden sogar noch weniger Neuwagen verkauft. Vom Vorkrisenniveau sind wir weit entfernt – und aktuell ist keine Trendwende in Sicht.“
In Europa wurden im Oktober 665.001 Autos neu zugelassen, um 30,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Hierzulande waren es 14.755 Fahrzeuge, ein Rückgang von 39 Prozent. In Deutschland lag das Minus bei 34,9 Prozent, in Großbritannien bei 24,6 Prozent. Auf die ersten zehn Monate des Jahres gesehen lag der europaweite Absatz mit 8,2 Mio. Autos um 2,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. (APA)