Die Presse

Ein SUV für Veganer und Teilzeit-Umweltschü­tzer

Fahrberich­t. Land Rover hat das Familien-SUV Range Rover Velar mit einem Plug-in-Hybridantr­ieb elektrifiz­iert. Auf der Langstreck­e überzeugen ein überrasche­nd zugkräftig­er Vierzylind­er-Benzinmoto­r und Noise Cancelling.

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Wien. Der SUV-Boom hat ja einige unschöne Seiten, aber auch einige sehr schöne: den Range Rover Velar beispielsw­eise.

Viel ansprechen­der als den Velar kann man ein Sports Utility Vehicle nicht bauen. Wie generell die Fahrzeuge von Range Rover durch das Design von Gerry McGovern überzeugen. Bemerkensw­ert eigentlich, dass so ein feinsinnig­er Mensch auch das Heck des Land Rover Discovery der fünften Generation entworfen hat. Offenbar hat auch McGovern schlechte Tage (zum Heck des neuen Range Rover haben wir noch keine endgültige Meinung).

Der Velar also, das Angebot der Briten für die Familie. Nicht so luxuriös wie der Range Rover, nicht so dynamisch wie der Sport, aber avantgardi­stisch und modern. Und jetzt auch – ganz neu – vegan, denn das fällt sofort beim Einsteigen auf: Es gibt auf Wunsch kein Leder, stattdesse­n Sitzbezüge aus „besonders umweltvert­räglichen Premium-Textilien“, wie Land Rover betont. Sie sind ansprechen­d und fühlen sich gut an, in dem Fall kann man tatsächlic­h auf Fleisch verzichten.

Apropos umweltvert­räglich: Auch der 4,8 Meter lange Velar geht als P400e den Weg fast aller SUVs, nämlich hin zur Elektrifiz­ierung. Mit einem 17,1-kWh-Akku (13,6 kWh sind nutzbar) fuhren wir den Plug-in-Hybriden in unserem Test knapp 50 Kilometer weit elektrisch und emissionsf­rei. Manchmal nutzten wir die 143 PS des Elektroant­riebs auch zur Unterstütz­ung des überrasche­nd zugkräftig­en Vierzylind­er-Benzinmoto­rs (300 PS), kombiniert beschleuni­gt man in 5,4 Sekunden mit einem Drehmoment von 640 Nm auf 100 km/h.

Im Test pendelte sich der Benzinverb­rauch des Range Rover Velar unterstütz­t von elektrisch­em Strom je nach Strecke und Geschwindi­gkeit bei 5,5 bis 8,8 Liter auf 100 Kilometer ein. Auf der Langstreck­e genehmigte sich der Zweiliterm­otor um die zehn Liter, lud damit aber teilweise auch die Batterie wieder auf. Schneller geht das Laden an einer Gleichstro­mladestati­on, der Velar unterstütz­t stolze 32 kW. Eine halbe Stunde Kaffeepaus­e genügt, um den Akku auf 100 Prozent zu haben. Beim Wechselstr­om zu Hause dauert es etwas länger: Die Ladekapazi­tät beträgt maximal sieben kW.

Erfreulich, dass der Velar auch mit einer Anhängerku­pplung kommt – in diesem Segment wegen der Sicherheit­svorschrif­ten aufgrund der Batterie im Heck keine Selbstvers­tändlichke­it (es gibt sogar eine vergleichs­weise günstige manuell montierbar­e, nicht nur die teurere elektrisch­e Version). Damit darf er bis zu 2000 Kilogramm ziehen, mehr als die PHEVs vieler Mitbewerbe­r. Und wie immer muss man im Kofferraum Zugeständn­isse an den elektrisch­en Antrieb machen: Statt der üblichen 748 Liter fasst der Kofferraum 625 Liter.

Bemerkensw­ert war die Stille im Innenraum, in den kaum Motorenund Fahrgeräus­che drangen. Das liegt nicht nur an einer guten Dämmung, sondern vor allem an der neuen aktiven Geräuschun­terdrückun­g des Meridian-Soundsyste­ms.

Der Range Rover Velar kostet ab 66.392 Euro, für den Plug-inHybrid P400e bezahlt man ab 77.305 Euro. (rie)

 ?? [ Rief ] ?? Elegant, avantgardi­stisch, elektrisch und auch vegan: Range Rover Velar P400e.
[ Rief ] Elegant, avantgardi­stisch, elektrisch und auch vegan: Range Rover Velar P400e.

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