El Salvador plant eine „Bitcoin City“
Krypto. Als Zahlungsmittel gilt Bitcoin in El Salvador schon, nun soll es den Bau einer Stadt finanzieren.
Wien. Als erstes Land der Welt hatte El Salvador heuer Bitcoin als legales Zahlungsmittel zugelassen. Nun plant der Präsident des zentralamerikanischen Landes ein neues Pilotprojekt: Eine neue Stadt, deren Bau mittels der Kryptowährung finanziert werden soll. „Bitcoin City“solle in der östlichen Region La Union entstehen, geothermische Energie eines Vulkans nutzen und außer der Mehrwertsteuer keine Steuern einheben. Die Stadt solle mit Einnahmen aus neuen Bitcoin-Bonds gebaut werden, sagte Präsident Nayib Bukele am Samstag.
„Investieren Sie hier und verdienen Sie so viel Geld, wie Sie wollen“, sagte der erst vierzigjährige Bukele bei einer Veranstaltung zum Abschluss einer Bitcoin-Werbewoche. „Dies ist eine vollständig ökologische Stadt, die funktioniert und von einem Vulkan mit Energie versorgt wird.“Die Hälfte der erhobenen Mehrwertsteuer solle zur Finanzierung der für den Bau der Stadt ausgegebenen Bitcoin-Anleihen verwendet werden, die andere Hälfte für städtische Dienstleistungen wie die Müllabfuhr.
Bitcoin-Kurs fiel zuletzt stark
Bukele schätzte, dass die öffentliche Infrastruktur rund 300.000 Bitcoins kosten werde. Zuletzt war ein Bitcoin 52.301 Euro wert. Der Kurs war in den vergangenen Tagen deutlich gefallen. Analysten machen dafür zum einen Gewinnmitnahmen verantwortlich, außerdem setzten neue Steuervorschriften der US-Regierung Kryptowährungen unter Druck. Bitcoin ist für seine extremen Kursschwankungen bekannt. Über die Jahre war es aber steil nach oben gegangen.
El Salvador will seine ersten Bitcoin-Bonds laut Präsident Bukele bereits im nächsten Jahr ausgeben. Die Einführung der Kryptowährung als Zahlungsmittel hatte zu Protesten im Land geführt.