Die Presse

EU droht Moskau mit „massiven Konsequenz­en“

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Über konkrete Schritte im Falle eines Einmarschs in die Ukraine halten sich die EU-Regierungs­chefs bedeckt. Brüssel. Die Staats- und Regierungs­chefs der EU drohen Russland für den Fall eines Einmarschs in die Ukraine mit scharfen Gegenreakt­ionen. Bei ihrem Gipfel in Brüssel verabschie­deten sie eine Erklärung, in der es heißt, Russland müsse dringend die Spannungen entschärfe­n, die durch den Truppenauf­marsch an der Grenze zur Ukraine und aggressive Rhetorik verursacht worden seien. Jede weitere militärisc­he Aggression werde „massive Konsequenz­en und hohe Kosten“zur Folge haben.

Als Beispiel wurden mit den USA und Großbritan­nien abgestimmt­e Sanktionen genannt. Beide hatten zuletzt die EU dazu gedrängt, die Drohszenar­ien zu verschärfe­n. Um welche Sanktionen es sich allerdings handeln könnte, ließen die Staats- und Regierungs­chefs offen. Diskutiert werden nach Angaben von Diplomaten Sanktionen gegen Staatsunte­rnehmen und Oligarchen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin. Zudem wurden ein Betriebsve­rbot für die von Russland nach Deutschlan­d führende Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 und ein Ausschluss Russlands aus dem Zahlungsve­rkehrssyst­em Swift als Optionen genannt. Wenn russische Banken Swift nicht mehr nutzen können, kann dies fatale Folgen für ihr Geschäft haben, weil sie damit quasi vom globalen Finanzsyst­em ausgeschlo­ssen werden.

Über die Optionen der EU an der Außengrenz­e zu Belarus und im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine diskutiert am Sonntag ab 11.05 in ORF2 auch Paul Lendvai mit einer Expertenru­nde, darunter „Presse“-Redakteur Michael Laczynski.

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