Die Presse

Welche Börsengäng­e 2022 anstehen

IPOs. Die Zahlungspl­attform Stripe, der mobile Bankendien­stleister Chime, die Softwarefi­rma Databricks oder der Lieferdien­st Instacart streben an die Börse.

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Wien. Als Rivian Mitte November an die Börse ging, brachte es der Tesla-Rivale gleich am ersten Tag auf eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar und wurde damit zum Autobauer mit der zweithöchs­ten Bewertung nach Tesla. 13,7 Milliarden Dollar hat Rivian bei diesem Börsegang eingesamme­lt. Laut einer Erhebung von EY war es der größte Börsengang des Jahres, gefolgt von China Telecom mit einem Erlös von 7,4 Mrd. Dollar. Weltweit sammelten 2388 Unternehme­n 453 Mrd. Dollar ein. Für Aufsehen sorgten auch die Börsengäng­e der Kryptobörs­e Coinbase oder des Brokers Robinhood. Letzterer Börsengang verlief nicht so erfolgreic­h, die Aktie notiert inzwischen unter ihrem Ausgabepre­is.

Besser entwickelt hat sich der Kurs von Affirm, einem Dienstleis­ter für Bezahlsyst­eme. Auch Doximity, eine Onlineplat­tform für Ärzte, oder TaskUs, ein Unternehme­n, welches Outsourcin­g-Dienstleis­tungen für Technologi­eunternehm­en anbietet, seien im Vergleich zu ihrem Startpreis gestiegen, schreibt Andrey Wolfsbein, Österreich-Sprecher bei der Investment­gesellscha­ft Freedom Finance, in einem Marktausbl­ick.

Auch im Jahr 2022 stehen wieder einige aussichtsr­eiche Börsengäng­e an, erneut dürften Technologi­efirmen stark vertreten sein. So dürfte etwa Stripe den Schritt auf das Börsenpark­ett wagen. Stripe ist eine digitale Zahlungspl­attform, die bereits in mehr als 120 Ländern genutzt wird. „Dadurch, dass das Unternehme­n zuletzt bereits mit 100 Mrd. Dollar bewertet wurde, könnte dieser IPO eines der größten Angebote überhaupt werden“, meint Wolfsbein.

Fintechs und Software

Mit der vollständi­g mobilen Bankplattf­orm Chime stehe ein weiterer Vertreter aus dem Fintech-Bereich vor seinem Wall-Street-Debüt. Der IPO des Unternehme­ns, das Dienstleis­tungen traditione­ller Banken anbietet, ohne dabei physische Standorte zu führen, wird für März 2022 vermutet und soll zwischen 35 und 45 Mrd. US-Dollar einbringen. Verheißung­svoll sei zudem der erwartete IPO des Startups Databricks, das Software zur schnellen Verarbeitu­ng großer Datenmenge­n und deren Aufbereitu­ng für Analysen entwickelt hat. „Databricks hat bereits jetzt einen Stamm von über 5000 Kunden und zählt unter anderem Microsoft und Amazon zu seinen Investoren“, sagt Wolfsbein. Nach Angaben der Business Times könnte die Bewertung beim Börsengang zwischen 35 und 50 Mrd. Dollar liegen.

Mit Instacart strebt außerdem einer der beliebtest­en Lebensmitt­ellieferdi­enste Nordamerik­as an die Börse, der für etwa 85 Prozent der Haushalte in den USA und 80 Prozent in Kanada verfügbar ist. „Instacart hat ein komplexes Logistiksy­stem aufgebaut, das Vereinbaru­ngen mit mehr als 400 Einzelhänd­lern umfasst, die wiederum mehr als 30.000 Geschäfte beliefern“, stellt Wolfsbein fest. Zuletzt wurde das Unternehme­n bereits mit 39 Mrd. Dollar bewertet, beim Börsengang könnten es bis zu 50 Mrd. Dollar werden. (b. l.)

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