Wie Datenspeicher Rendite bringen
Zertifikate. Weil die weltweite Datenmenge rasant steigt, werden entsprechend auch Speicherplätze gebraucht. Einige Anbieter verdienen an der Entwicklung gutes Geld.
Wien. Die Datennutzung steigt weltweit, denn es gibt kaum noch einen Bereich des Alltags, der nicht vernetzt ist. Freilich, der Trend wurde durch die CoronaPandemie noch beschleunigt, etwa mit Home-Office und und dem Einkauf über das Internet. Doch auch anderswo wächst die Datennutzung, etwa in der Mobilität. Die Vernetzung der Fahrzeuge wird ausgebaut, das autonome Fahren ist dabei ein Teilziel der Entwicklung.
Konkrete Zahlen unterstreichen das rasante Wachstum: Laut Statista lag 2017 das Volumen der gespeicherten Datenmengen in den Rechenzentren weltweit bei knapp weniger als 400 Exabyte, wobei eine Trillion Bytes in einem einzigen Exabyte stecken. Heuer dürfte das Volumen den Prognosen zufolge mehr als 1300 Exabyte erreichen.
Um solche großen Mengen an Daten zu speichern, aber auch zu verarbeiten, greifen Firmen immer öfter auf die sogenannte Cloud zu. Cloudanbieter stellen etwa Datenspeicher und Programmabläufe zur Verfügung, auf die Nutzer über das Internet zugreifen können. Den Anwendungsmöglichkeiten sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
Matthias Mohr vom US-Vermögensverwalter Capital Group spannt den Bogen zum aktuellen Umfeld mit einem weiteren Beispiel und sagt: „Sobald die Covid-19-DNA-Sequenz entschlüsselt war, ist sie über die Cloud mit Immunologen auf der ganzen Welt geteilt worden, die sich dann auf die Suche nach geeigneten Impfstoffen machen konnten.“
Doch wer sind die Mitstreiter in der Cloud-Branche? Marktführend in den Bereichen „Daten und Speicherung“sind Amazon Web Services von Amazon, Azure von Microsoft sowie die Google Cloud von Alphabet mit ihren öffentlichen Cloud-Diensten. Es gibt aber noch weitere Cloud-Anwendungen, zum Beispiel der Softwareas-a-Service-Bereich (SaaS), bei dem Software – meist gegen eine regelmäßige Gebühr – zur Verfügung gestellt wird. Beispiele sind die virtuelle Office-Anwendung Microsoft 365, Salesforce und Adobe Creative Cloud. Die Software von Salesforce etwa ist auf das Customer-Relationship-Management fokussiert, unterstützt damit Unternehmen bei der Verwaltung von Kundenbeziehungen. Mit der Software der Adobe Creative Cloud von Adobe Systems können Abonnenten unter anderem Videos sowie Fotos bearbeiten und Websites erstellen.
Software gegen Gebühr
Auch insgesamt wächst die Nachfrage nach verschiedenen CloudDiensten. Laut dem IT-Marktforschungsinstitut Gartner aus den USA investierten 2020 Endverbraucher 227 Milliarden Dollar in die gesamte Cloud, wobei der größte Anteil mit 103 Milliarden Dollar auf den SaaS-Bereich entfiel. Heuer dürften die Gesamtausgaben laut Gartner gut 332 Milliarden Dollar erreichen. Freilich, solche Entwicklungen eröffnen auch Anlegern interessante Chancen.
Sie können beispielsweise mit dem Vontobel Cloud Computing Equity Index (DE000VP9LZW4) genutzt werden. Darin sind die zuvor genannten Titel allesamt enthalten. Insgesamt umfasst das Produkt 37 Aktien, zu denen auch Firmen etwa aus der IT-Sicherheitsbranche wie Crowdstrike zählen.
Risikobereitere Anleger können gehebelt auf einzelne Aktien, beispielsweise auf Microsoft, setzen. Der Konzern steigerte im ersten Quartal 2021/22 (per Ende September) den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 45,3 Milliarden Dollar, wobei das blühende Cloud-Geschäft wichtigster Treiber ist. Hier stieg der Umsatz um 31 Prozent auf 17 Milliarden Dollar. Der operative Konzerngewinn erreichte knapp mehr als 20 Milliarden Dollar.
Auf Microsoft bietet etwa die BNP Paribas ein Turbo-Long-Zertifikat an (DE000PH7ND01). Der aktuelle Hebel liegt bei rund 2,8. Um diesen verändert sich der Kurs des Zertifikats im Vergleich zum Basiswert. Wird allerdings die Marke von 220 Dollar berührt oder unterschritten, verfällt das Zertifikat.