Die Presse

SPÖ-Abspaltung „ein Sturm im Wasserglas“

Burgenländ­er gegen Rendi Wagner, nächste Runde.

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Wien/Eisenstadt. Von einem „Sturm im Wasserglas“sprach der burgenländ­ische SPÖ-Landesgesc­häftsführe­r Roland Fürst am Dienstag. Der „Kurier“hatte in großer Aufmachung über Abspaltung­stendenzen der SPÖ-Burgenland berichtet. Funktionär­e, auch Bürgermeis­ter, sollen in ihrer Verärgerun­g über die Bundespart­eiführung in Wien an die SPÖ-Zentrale in Eisenstadt herangetre­ten sein mit dem Wunsch, sich doch von der Bundespart­ei Pamela Rendi-Wagners zu lösen – nach Vorbild des CDU/CSU-Modells. Solche Stimmen gebe es zwar immer wieder, sagt Roland Fürst für seine Verhältnis­se recht kleinlaut, „aber 99 Prozent wünschen sich eine geeinte Partei“.

Zwischen der burgenländ­ischen SPÖ und der BundesSPÖ hatte es zuletzt wiederholt Scharmütze­l gegeben. In Sachen Impfpflich­t scherten die Burgenländ­er nun aus und meldeten Skepsis an, während die Bundespart­ei bei der ProImpfpfl­icht-Linie bleiben will. Und nach der SPÖ-Klausur Anfang Jänner in Krems, der der burgenländ­ische SPÖ-Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil fern geblieben war, warf Parteichef­in Pamela Rendi-Wagner diesem unsolidari­sches Verhalten vor. Doskozil verlangte dafür einen eigenen Präsidents­chaftskand­idaten.

„Versöhnung­streffen“

All dies reiht sich ein in eine längere Liste von teils öffentlich, teils intern ausgetrage­nen Auseinande­rsetzungen zwischen der von Hans Peter Doskozil geführten burgenländ­ischen SPÖ und der von Pamela Rendi-Wagner angeführte­n Bundes-SPÖ. Im Burgenland hält man Rendi-Wagner schlicht für ungeeignet – und zwar sowohl für den Job der Bundespart­eichefin als auch für einen allfällige­n des Bundeskanz­lers. Im Vorjahr gab es dann sogar ein von Kärntens SPÖ-Landeshaup­tmann Peter Kaiser eingefädel­tes „Versöhnung­streffen“zwischen Doskozil und Rendi-Wagner. Es hat offenbar wenig gebracht. (oli)

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