Polizisten schreiben Brief gegen die Impfpflicht
Minister Karner weist Vorwürfe zurück.
Wien. Polizisten haben in einem offenen Brief an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) vor einer Spaltung der Gesellschaft und im Polizeiapparat angesichts der geplanten Impfpflicht gewarnt. Die nach eigenen Angaben rund 600 Beamten appellieren in dem Schreiben an den Ressortchef, sich gegen eine Impfpflicht einzusetzen. Überdies solle man die Diskriminierung ungeimpfter Kollegen beenden.
Beim Innenministerium konnte man die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Vielmehr betonte das Ressort, dass die österreichische Polizei hinter den notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-Pandemie stehe. In diesem Zusammenhang verwies das Ministerium auf die rund 85-prozentige Impfquote der rund 32.000 Polizisten. Daran sei abzulesen, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie „sehr gut angenommen“werden.
Die Verfasser des Briefs schreiben hingegen von polizeiinternen Spannungen und Konflikten, die bis hin zur Androhung von Disziplinarmaßnahmen und Anzeigen gegen nicht geimpfte Kollegen reichten. Sie wollen, dass nur Tests für die Arbeit relevant seien, diese aber für alle. Und sie zeigen Sympathie für Demos gegen Corona-Maßnahmen: „Wir möchten für die Bevölkerung als ,Freund und Helfer‘ da sein und ihr nicht bei überwiegend friedlichen Demonstrationen (. . .) drohend gegenüberstehen“, heißt es.
Die FPÖ begrüßte den Brief. Zumindest einer der Unterzeichner soll als Personalvertreter der freiheitlichen Gewerkschafter (AUF) tätig gewesen sein. (APA)