Omikron: Höhepunkt vorerst erreicht
Corona. Für das Prognose-Konsortium ist eine „vorübergehende Plateauphase“erreicht. Setzt sich der neue Omikron-Sub-Typ durch, könnten die Zahlen wieder steigen.
Wien. In seiner Vorschau rechnet das Covid-Prognose-Konsortium vorerst nicht unbedingt mit einem weiteren Anstieg der Zahlen. Im Mittelwert sollten tägliche Neuinfektionen ab dem Wochenende bis 16. Februar bei rund 34.000 stagnieren, hieß es am Mittwoch. Bei Hospitalisierten dürfte es zu einem moderaten Anstieg kommen.
Die angegebene Schwankungsbreite ist aber beträchtlich. Sie liegt für den 16. Februar zwischen 27.200 und knapp 45.000. Die Unwägbarkeiten erklären sich aus dem Rückgang des Omikron-Subtyps BA.1 und einem Anstieg des leichter übertragbaren Subtyps BA.2. Aufgrund dieser Entwicklung „ist ein neuerlicher, durch diese Variante getriebener Fallanstieg in der nächsten Woche nicht auszuschließen“, hieß es.
Am Mittwoch haben elf Ärzte der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Klinik Hietzing wegen Überlastung (zusätzlich verschärft durch Corona) Alarm geschlagen und eine Gefährdungsanzeige eingebracht. Der Gesundheitsverbund erklärte dazu, man sei sich dieser Problematik bewusst. Erst im vergangenen Jahr seien zusätzliche Posten geschaffen worden.
Medizin-Personal unter Stress
Aber es trifft nicht nur den psychiatrischen Bereich. Mitarbeiter in Spitälern und Rettungswesen sind durch Corona generell einer Fülle von Stressfaktoren ausgesetzt, wie eine länderübergreifende Studie der Universität Innsbruck nun aufzeigt. Befragt wurde Personal aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien. Das permanente Tragen von Schutzkleidung, lange Schichten und fehlende Sozialkontakte werden als besonders belastend empfunden. Laut Barbara Juen, Leiterin der Psychosozialen Dienste beim Roten Kreuz, sind junge Mitarbeiter und Mütter mit kleinen Kindern besonders stark belastet. Die Rate jener, die in der Pandemie mit Depressionen kämpfen, liege bei Spitalsmitarbeitern bei 47 Prozent, bei Einsatzkräften im Rettungsdienst bei 40 Prozent.
Eine Neos-Anfrage an das Gesundheitsministerium zeigt dazu auf: Rund ein Drittel der Covid-Toten der ersten beiden PandemieJahre lebten in Alters- und Pflegeheimen. Am höchsten war die Zahl von November 2020 bis Jänner 2021 – also kurz bevor die Bewohner eine Impfung erhielten.
Apropos Impfung: Von den Frauen, die zwischen Mitte September und Ende 2021 in der Klinik Wien-Ottakring entbunden haben, waren im Schnitt nur 13,6 Prozent geimpft. Barbara Maier, Vorständin der dortigen Gynäkologie warnt: „Frauen in der Schwangerschaft sind als Risikogruppe sehr gefährdet, aber sie gefährden auch ihre Kinder.“Vor allem bestehe die Gefahr einer Frühgeburt. (red.)