Immobilien werden teurer
Laut EY ist das Investoreninteresse an Wohnimmobilien ungebrochen: Der Trend zur krisensicheren Anlage bleibt.
Wien. Der österreichische Immobilienmarkt bleibt für Investoren attraktiv, das Interesse an Wohnimmobilien ist ungebrochen. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens EY hervor. Bei Wohn- und Logistikunternehmen erwarten die befragten Marktteilnehmer einen weiteren Preisanstieg in allen Lagen.
„Trotz der großen Unsicherheit aufgrund der Pandemie hat sich der österreichische Immobilienmarkt bisher als äußerst krisensichere Anlagemöglichkeit erwiesen. Der Trend dürfte sich auch im nächsten Jahr fortsetzen, ein wirklich gutes Zeichen für den Standort und den heimischen Immobilienmarkt“, so Stephan Größ, Partner bei EY Law und Leiter des Real Estate Sektors für EY Österreich, laut Pressemitteilung.
Im Vergleich zum Vorjahr habe der Markt an Attraktivität zugelegt, so EY zum aktuellen Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt. 93 Prozent der Marktteilnehmenden seien sicher, dass der österreichische Immobilienmarkt attraktiv ist. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) empfinde den Standort als sehr attraktiv – im Vorjahr waren es nur 35 Prozent.
Beim Investmentvolumen wird für heuer eine Stabilisierung erwartet, nachdem die Coronapandemie im Vorjahr für leichte Verunsicherung gesorgt hat. Heuer rechnet nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent) mit einem sinkenden Investitionsvolumen, im Vorjahr waren es noch 28 Prozent. Die Hälfte der Befragten erwartet, dass das Investitionsvolumen auf hohem Niveau bleiben wird, 40 Prozent rechnen mit einem Anstieg.
Büropreise von Lage abhängig
Bei den Preisen werden ein weiterer Anstieg bei Wohn- und Logistikimmobilien sowie eine stabile Entwicklung bei Hotels erwartet. Bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien bzw. Shoppingcentern hängt die erwartete Preisentwicklung stark von der Lage ab.
Weiter gefragt sind Wohnimmobilien, die wie in den drei Jahren zuvor die beliebteste AssetKlasse (90 Prozent) bleiben. Zunehmend attraktiver werde der Gesundheitsbereich, der heuer für zwei Drittel im Fokus stehe, nach 43 Prozent im Jahr davor.
Bei von der Pandemie stärker betroffenen Bereichen stehen die Zeichen auf Erholung, wenn auch mit einigen Ausnahmen. Laut Umfrage
dürften sich die Asset-Klassen Coworking-Büros (75 Prozent), Business-Hotellerie (62 Prozent) und Serviced Apartments (60 Prozent) bereits weitgehend von der Krise erholt haben. Auch die Immobilien im Bereich der Ferienhotellerie und Büros in peripheren Lagen stünden schon wieder gut da bzw. werde deren Erholung in den nächsten drei Jahren erwartet, so EY. Angespannt bleibe die Lage vor allem bei Shoppingcentern bzw. besonders bei Büros im CoreSegment – die Mehrheit meint, dass sie sich nicht vollständig von der Krise erholen werden.
Regional betrachtet blieben Immobilien in Wien im Hauptinteresse der Investoren. Die beliebtesten Standorte nach Wien seien Graz, Linz und Salzburg. 90 Prozent sehen, dass Immobilien Schutz gegen Inflation bieten, 82 Prozent glauben, dass Inflation eine wesentliche Rolle auf dem Immobilienmarkt einnimmt. Als große Einflussfaktoren der kommenden Jahre sieht die Branche Digitalisierung, Klimawandel und Urbanisierung. Die Ergebnisse der Studie beruhen laut EY auf einer Umfrage unter rund 60 Investoren, die im Oktober und November 2021 durchgeführt wurde. (APA)