Inflation trifft Unilever hart
Wien. Unilever will mit Preiserhöhungen dem Rohstoffdruck kontern. Denn die steigenden Preise werden den Konsumgüterkonzern Unilever hart treffen – das gibt er zumindest selbst bekannt. Da die höheren Preise nicht vollständig auf die Konsumenten abgewälzt werden können, wird aber auch damit gerechnet, dass die Margen um 140 bis 240 Basispunkte schrumpfen werden.
Dabei lief das Jahr 2021 überraschend gut für den Konsumgüterkonzern. Denn im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse um 3,4 Prozent auf 52,4 Milliarden Euro. Organisch, also bereinigt um Währungseffekte sowie Zuund Verkäufe, legte der Umsatz um 4,5 Prozent zu.
Im Jahr 2022 peilt UnileverChef Alan Jope hier ein Plus von etwa 4,5 bis 6,5 Prozent an. Für das vergangene Jahr übertraf das Unternehmen damit insgesamt die Erwartungen von Analysten.
Am Wachstum sollen die Aktionäre beteiligt werden, sie können mit einer Dividendenerhöhung um drei Prozent rechnen. Damit sollen bei der kommenden Quartalsausschüttung im
März knapp 0,43 Cent je Papier fließen, das entspricht auch dem Vorjahreswert. Außerdem kündigte der Konzern ein weiteres Aktienrückkaufprogramm für 2022 und 2023 in Höhe von drei Milliarden Euro an.
Schon im Jänner hatte Unilever im Zuge einer organisatorischen Neuaufstellung die Streichung von rund 1500 Stellen im Management angekündigt – rund ein Prozent der gesamten Belegschaft.
So soll es künftig fünf stärker auf die Produktkategorien ausgerichtete Geschäftsbereiche geben, die dann auch voll für ihre Strategie und die eigene Gewinnentwicklung verantwortlich sein sollen. Die Neuaufstellung wurde verkündet, nachdem eine geplante Übernahme der Consumer-Sparte von Glaxo Smith Kline vor Kurzem gescheitert war.
Zu Unilever zählen unter anderem Marken wie Dove, Knorr oder Magnum- und LangneseEis.
Am Markt kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie verlor zuletzt um 0,3 Prozent auf rund 44 Euro und bleibt tiefrot. (Reuters)