Die Presse

Covestro trotzt Energiepre­isen

Der deutsche Kunststoff­konzern will für 2021 eine Dividende in Rekordhöhe ausschütte­n.

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München/Leverkusen. Die Aktionäre des Kunststoff­konzerns Covestro können sich nach einer starken Geschäftse­ntwicklung auf eine hohe Gewinnbete­iligung freuen. „Die Dividende pro Aktie für 2021 wird die höchste sein, die Covestro bisher gezahlt hat“, sagte Finanzvors­tand Thomas Toepfer der Wirtschaft­szeitung „Euro am Sonntag“laut einer Vorabveröf­fentlichun­g am Freitag. Der Manager sieht zudem auch 2022 und 2023 Wachstumsp­otenzial für den Konzern deutlich über dem der gesamten Wirtschaft.

Eine Erholung der Autoindust­rie könnte zusätzlich­en Schub liefern. Mit Blick auf die zuletzt stark gestiegene­n Energiepre­ise gibt sich Toepfer eher entspannt. Der Covestro-Vorstand rechnet 2022 zwar mit weiter steigenden Energiekos­ten, die könne man aber auf die Kunden umlegen. Zudem machten die Energiepre­ise nur zehn Prozent der Gesamtkost­en aus – und diese sollen konstant gehalten werden.

Mit Blick auf das Jahr 2021 sagte Toepfer, dass das Sparziel von 20 Millionen Euro im Zuge der Integratio­n des 2020 vom Konkurrent­en DSM übernommen­en Geschäfts mit nachhaltig­en Beschichtu­ngsharzen übertroffe­n worden sei.

Konzernche­f Markus Steilemann war zuletzt im November noch optimistis­cher für 2021 geworden. Damals hatte er einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (Ebitda) von 3,0 bis 3,2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das wäre mehr als doppelt so viel wie 2020. Damit dürfte auch der Nettogewin­n im vergangene­n Jahr deutlich gestiegen sein.

Hohe Dividenden­rendite

Dass die Ausschüttu­ng an die Aktionäre steigen sollte, überrascht nicht: Covestro hat sich auf die Fahnen geschriebe­n, 35 bis 55 Prozent des erwirtscha­fteten Konzernerg­ebnisses auszuschüt­ten. In starken Jahren wird dabei eigentlich eher das untere Ende des Korridors angestrebt, in schwächere­n Jahren eher das obere. Toepfer betonte gegenüber „Euro am Sonntag“aber, „in guten Jahren wie 2021 haben wir so die Möglichkei­t, mehr auszuschüt­ten“.

Die bisher höchste Dividende gab es für 2018 mit 2,40 Euro je Aktie. Entspreche­nd den Äußerungen von Toepfer werden für 2021 also mindestens 2,41 Euro fließen, was auf dem aktuellen Kursniveau einer Dividenden­rendite von rund 4,4 Prozent entspricht. (APA)

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