Homo sapiens auf Stippvisite
Moderner Mensch war schon früher in Europa.
Bisher ließen Funde darauf schließen, dass Homo sapiens, der moderne Mensch, erst vor 43.000 bis 45.000 Jahren Europa erreichte. Davor lebten hier etwa Neandertaler, also Frühmenschen. Ein Backenzahn, Pfeilspitzen und Werkzeuge aus einer südfranzösischen Höhle deuten nun auf eine frühere Ankunft der modernen Menschen hin. Seit 30 Jahren forscht ein internationales Team mit Beteiligung der Uni Wien an Ausgrabungen in der Grotte Mandrin im Rhô netal. In einer 51.000 bis 56.000 Jahre alten Erdschicht fanden sich nun Reste des Homo sapiens, der dort für kurze Zeit gelebt haben könnte. Davor und danach gibt es nur Neandertaler-Funde.
Die Forschenden vermuten, dass Homo sapiens Stützpunkte in Westeuropa hatte und sich mit Frühmenschen „die Klinke in die Hand gab“. Die Besiedelung Europas muss jetzt neu überdacht werden. (APA/vers)