Die Presse

Folgen einer „fehlgeleit­eten“Denktradit­ion aus Amerika

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Visionäre Projekte wie die Mondlandun­g oder die Atombombe zu realisiere­n – das war seit jeher Wunschtrau­m der technologi­sch orientiert­en US-Forschung. Das sei zulasten der naturphilo­sophischen Reflexion – im Sinne einer kompromiss­losen Suche nach fundamenta­len Naturgeset­zen –, wie man sie in Europa pflegte, gegangen, konstatier­t der deutsche Physiker Alexander Unzicker. Vor hundert Jahren habe sich diese „oberflächl­iche“Denktradit­ion schließlic­h von Amerika aus verbreitet und u. a. die Kommerzial­isierung von Bildung verschulde­t.

Ja, die launige Anklage der US-amerikanis­chen Physikkult­ur bei gleichzeit­iger Glorifizie­rung der europäisch­en lie stsich durchaus amüsant. Seinerseit­s muss sich der Autor jedoch den Vorwurf gefallen lassen, eine doch recht eurozentri­sche Sicht auf Wissenscha­ft zu pflegen. (cog)

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