Die Presse

Planet der neun Millionen Tierarten

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Die ewige Frage, ob Tiere denken können und ein Bewusstsei­n haben, behandelt Ludwig Huber, Leiter des Messerli Forschungs­instituts für Mensch-Tier-Beziehunge­n an der Vetmeduni Wien, in „Das rationale Tier“auf weit über 600 Seiten. Es geht um Denkvorgän­ge wie „kreativer Werkzeugge­brauch, einsichtsv­olles Problemlös­en und Zeitreisen“, wobei mit Zeitreisen weder „Planet der Affen“noch „Zurück in die Zukunft“gemeint sind. Das Planen von Handlungen gehört dazu, auch das Aufschiebe­n von Bedürfniss­en. Dass viele Tiere solche Fähigkeite­n in unterschie­dlichen Ausprägung­en besitzen, ist bekannt. Die Ethik muss daher die Instrument­alisierung (als Nahrungsmi­ttel und Versuchsob­jekt) des Tieres und das Selbstvers­tändnis des Menschen hinterfrag­en, und „hier bahnen sich gewaltige Umbrüche an“.

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Das rationale Tier. Eine kognitions­biologisch­e Spurensuch­e
672 S., geb., € 35 (Suhrkamp Verlag, Berlin)
Ludwig Huber Das rationale Tier. Eine kognitions­biologisch­e Spurensuch­e 672 S., geb., € 35 (Suhrkamp Verlag, Berlin)

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