Aperitifs, Salonkonzerte und Soir´een
Große, neue Namen, innovative und bekannte Formate.
Herausragende Begegnungen stehen auch noch für den Rest der laufenden Saison an: mit Christian Thielemann und der Staatskapelle Dresden (Bruckners Neunte, 28. 5.); mit Mirga Gražinyte˙-Tyla und dem City of Birmingham Symphony Orchestra, die Weinberg, Tschaikowsky und mit Patricia Kopatchinskaja auch Strawinskys Violinkonzert mitbringen (28./29.3.); mit dem Meisterpianisten Grigory Sokolov (1.4.), mit Liederabenden von Opernstars wie Asmik Grigorian (3.6.) und Piotr Beczała (27. 6.) zum Beispiel.
Aber die Spielzeit 2022/23 verheißt auch ungewöhnlichere Zusammenkünfte, neben dem traditionsreichen Stefaniensaal und dem Kammermusiksaal auch im „Blauen Salon“, der dritten Spielstätte des 1815 gegründeten Musikverein für Steiermark. Da gibt es Klänge abseits des Üblichen, zum Beispiel einen „Salon für Robert Stolz“, aber auch Volksmusik vom Balkan bis Skandinavien – mit jungen Ensembles auf dem Sprung zur internationalen Karriere. Das soll ein jüngeres Publikum ansprechen – aber nicht nur, sagt Michael Nemeth: „Wir laden Kinder und Jugendliche ein, aber wollen alle, die es noch nicht sind, zu Stammgästen machen“: Als „klassischer Aperitif“machen „Salon“-Kostproben vor Abokonzerten Lust auf mehr. Die Reihe „Amabile“ist bewusst generationsübergreifend konzipiert: „Da gibt es eine KlezmerParty, eine Reise nach Italien und sogar Humperdincks ,Hänsel und Gretel‘ in der Urfassung, als Liederspiel mit Klavier. Außerdem bieten wir Workshops für alle Schulstufen und mehr an.“
Prominenter Debütant
Doch auch dem bisher treuen Klassikpublikum steht wieder Außergewöhnliches ins Haus. Pro Saison werden zwanzig Orchesterkonzerte, drei Philharmonische Soiréen, acht Kammerkonzerte, fünf Liederabende, vier Solistenkonzerte, vier Familienkonzerte, fünf öffentliche Generalproben, vier Salonkonzerte, fünf Festkonzerte und mehr geboten. Unter anderem auch mit einem besonders prominenten Debütanten: Riccardo Muti wird erstmals nach Graz kommen und die Wiener Philharmoniker bei Werken von Hindemith, Mozart und Mendelssohn dirigieren.
Christiane Karg und Mauro Peter sind nicht nur erstmals als Rosalinde und Eisenstein in einer halbszenischen „Fledermaus“zu erleben (Emmanuel Tjeknavorian steht am Pult von RSO Wien und Schoenberg Chor), sondern geben auch Liederabende: die Sopranistin mit der Harfenistin Anneleen Lenaerts, u. a. mit den „Vier letzten Liedern“; der Tenor mit Helmut Deutsch am Klavier. Und auch die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor feiert die 95 Jahre ihres Bestehens in Graz.