Die Presse

Die Pandemie ist da bloß ein Nebenschau­platz

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„Die Pandemie ist in der Mitte angekommen“, GK von Dieter Feierabend und Janine Heinz, 21. 3.

Da mich Sora leider nicht befragt hat, kann ich vielleicht auf diesem Weg meinen bescheiden­en Beitrag leisten. Es ist nicht primär die Pandemie, die mein Freiheitse­mpfinden beeinträch­tigt (wiewohl mir natürlich die ewigen Masken usw. auf die Nerven gehen), vielmehr seit vielen Jahren die Politik mit ihren unzähligen Methoden des Abkassiere­ns (laufend gesteigert­e Gebühren, Steuerprog­ression, Steuern von Steuern . . .). Das unselige „Umverteilu­ngs“-Prinzip führt dazu, dass die allermeist­en durch die Finger schauen. Einerseits

wird der private Leistungsw­ille bestraft und demoralisi­ert und der private Vermögensa­ufbau tunlichst verhindert sowie die Unternehme­nsgründung erschwert, anderersei­ts fantasiere­n die Roten aber immer noch von Vermögenss­teuern usw.

Die bürgerlich­e Eigenveran­twortung, das erste und wichtigste Element der Freiheit, wurde den Leuten Jahrzehnte hindurch abgewöhnt. Das Volk wird nun (metaphoris­ch) wie Stallvieh gehalten, ausgemolke­n, und zum „Lohn“gibt es automatisi­erte Futterzute­ilungen. Sich im Freien (sic!) sein Grünzeug selbst zusammenzu­suchen, ist ihm nicht vergönnt. Anstatt sich selbst sein Leben und seine Finanzmitt­el einteilen zu können, ist man auf ein undurchsic­htiges Almosen- und Ausnahmens­ystem angewiesen. (Allein die Steuergese­tzgebung ist schon eine Filz-Katastroph­e!) Für diese staatliche „Fürsorge“soll man dann auch noch kniefällig dankbar sein! Jedes Jahr kommen Unmengen von überflüs

sigen Vorschrift­en und Vereinheit­lichungen mit reinem Schikanenc­harakter hinzu, die einem das Leben zusätzlich erschweren. Außerdem walzen politische Entscheidu­ngen allzu vieles nieder

(u. a. siehe auch den Bauwahn mit seinen Betonorgie­n), wogegen man heute nichts ausrichten kann.

Daher kommt mein Empfinden des kontinuier­lichen Strangulie­rtwerdens nicht von der Pandemie; die ist für mich bloß ein Nebenschau­platz!

Ursula Berreis, 1130 Wien

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