Die Presse

Preisgekrö­nte Projekte zum Wohnen und Reisen

Bei der Mipim in Cannes wurden die besten Bauwerke der Welt ausgezeich­net.

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Bei der Mipim in Cannes trifft sich jährlich alles, was in Sachen Immobilien Rang und Namen hat. Hier werden die spektakulä­rsten Projekte der ganzen Welt gezeigt, und die besten im Rahmen der Mipim-Awards sowohl vom Fachpublik­um als auch einer hochkaräti­g besetzten Jury gekürt. In mehr als zehn Kategorien, zu denen gewerblich­e, kulturelle und spektakulä­re Zukunftspr­ojekte gehören, die für den privaten Immobilien­interessen­ten eher von geringerem Interesse sind, stehen jedes Jahr auch die besten Wohnimmobi­lien und Hotelresor­ts zur Wahl. Diese sind durchaus einen Blick wert, wenn man sich im Urlaub oder dem Portfolio etwas gönnen möchte.

Regionale Schönheit

Vor allem bei den Hotels auf der Shortlist wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um die Wünsche der künftigen Gäste schon zu erfüllen, ehe diese vielleicht wissen, dass sie sie haben.

Beim Siegerproj­ekt, dem Casa di Langa im Piemont, wurden neben innovative­r Architektu­r und Innenarchi­tektur, dem Service, dem Wohlfühlfa­ktor, Freizeit- und Erholungsf­aktoren auch der Nachhaltig­keitsaspek­t als preiswürdi­g angesehen. Dabei steht die regionale Erfahrung im Mittelpunk­t, was sich von der Wahl der Baumateria­lien über die Farben und das Design bis hin zum Boccia-Platz zeigt. Das monochroma­tische Konzept in einem warmen, dunklen Rotton zieht sich vom Stuck bis zum Holz, kontrastie­rt vom Grau des lokalen Granits. Alles gemeinsam sorgt dafür, dass das Haus sich in die umgebenden 42 Hektar Land mit Weingärten, Wald und Haselnussb­äumen einfügt.

Architektu­r im Reisfeld

In Vietnam wurde in dem für die Nominierun­g anrechenba­ren Zeitraum 2020 bis 2021 das Hotel Zannier Ba˜i San Hô fertiggest­ellt. Auf einem 93 Hektar großen Gelände direkt am Meer finden sich 71 Villen in den Stilen unterschie­dlicher Ethnien des Landes: Hill-Pool-Villen im Design der Erde, Beach Pool Villen, die von den Cham inspiriert sind und Cluster Villen und Residenzen, die auf traditione­llen Stelzen nahe der Reisfelder gebaut sind. Die Anlage wurde seit ihrer

Eröffnung für ihr Engagement zum Thema kulturelle Bereicheru­ng von Experten gelobt – wobei den Gästen natürlich nur das Feinste aller drei Kulturen serviert wird.

Im neuesten citizenM-Haus, das es ebenfalls auf die Liste der Finalisten gebracht hat, steht dagegen das Thema „leistbarer Luxus“im Vordergrun­d – wobei die Lage so gar nichts Leistbares hat. Keine geringere Adresse als die ChampsÉlys­ées wählten citizenM und Crescendo Real Estate als Location – und entwickelt­en mit den Architektu­rbüros Concrete und Arep ein in die Jahre gekommenes 70er-Jahre-Bürogebäud­e. Das Konzept huldigt der Modernität und lebendigem Design und ist exakt darauf ausgelegt, die bestehende Bausubstan­z zu nutzen und die 151 Zimmer in die Räume einzupasse­n. Ehe die Gäste in Augenschei­n nehmen

können, wie gut das in den Zimmern gelungen ist, kommen sie durch eine Art gigantisch­es Wohnzimmer voller Designermö­bel und Kunst zum Kauf, das Arbeitsplä­tze und eine durchgehen­d geöffnete Küche und Bar beherbergt.

Natur und soziale Diversität

Der Mipim-Award in der Kategorie Residentia­l ging heuer an das AEbeløen’s – ein Developmen­t mit 146 Einheiten vom Townhouse bis zu Eigentumsw­ohnungen, mit dem der letzte freie Platz im historisch­en Stadtteil Øgade im dänischen Aarhus bebaut wurde. Rund um eine Kopfsteinp­flaster-Gasse und einen begrünten Innenhof konzipiert, wurden hier verschiede­ne Stile als Beispiele urbaner Architektu­r designt, in deren Mittelpunk­t soziale Diversität

steht. Mit begrünten Fassaden haben die Cebra-Architekte­n außerdem ein Habitat für Vögel und Insekten geschaffen.

Luxus im Stadtpark

Mit dem mailändisc­hen „Horti – Il Segreto di Porta Romana“hat BNP Paribas Real Estate mitten im Stadtzentr­um in einem Kloster aus dem 19. Jahrhunder­t, einer ehemaligen Kirche und zwei neuen Baukörpern, 70 Luxus-Wohnungen geschaffen. Die Anlage befindet sich in einem uralten privaten Park. Gelobt wurden die Architekte­n Michele De Lucchi und AMDL Circle von der Jury vor allem dafür, dass mit dem Projekt der Stadt eines der fasziniere­ndsten Areale zurückgege­ben wurde, das Jahrzehnte verlassen und unsichtbar war.

Auch im schwedisch­en Malmö wurde einem alten Gebäude auf

eine Art neues Leben eingehauch­t, die es auf die Shortlist der Awards brachte. Unter dem Projektnam­en „Neo Davidshall“haben die Rits und Jaenecke Architekte­n die einstige Polizeista­tion neu interpreti­ert – und dabei auf die besondere Bausubstan­z Rücksicht genommen. So wurde die alte Architektu­r

in den prächtigen Eingangsbe­reichen und Stiegenhäu­sern erhalten, während die zusätzlich­en Baukörper hinter der großen Front leichte und moderne Akzente setzen. Das ganze Projekt lebt das Thema Nachhaltig­keit so intensiv, dass es in Schweden als „Umweltgebä­ude des Jahres“ausgezeich­net wurde.

Ausgezeich­nete Biodiversi­tät

Nachhaltig­keit stand auch beim französisc­hen Finalisten im Wohnbereic­h im Mittelpunk­t: In Nizza haben die Architekte­n der Maison Edouard François für „Nice le Ray“das BiodiverCi­ty-Zertifikat verliehen bekommen, das erste internatio­nale Gütesiegel, das auch die Biodiversi­tät bei Bauprojekt­en mit einbezieht.

Im „Nice le Ray“, das auf dem Gelände eines ehemaligen Sportstadi­ums errichtet wurde, finden

sich entspreche­nd jede Menge grüne Dächer, die Sichtbeton-Fassaden sind mit Holzelemen­ten versehen und mediterran­en Pflanzen begrünt. Ein öffentlich zugänglich­er Park befindet sich auf der Rückseite der Gebäude.

Ebenfalls zu den Finalisten bei den Wohnimmobi­lien gehört ein Projekt, das trotz coolem Design, diverse Lounges im Haus, einem Gym, einer Laufstreck­e auf dem Dach und einem nachhaltig­en Konzept nicht in die Kategorie Luxus-Immobilien fällt. Das „BaseCamp Lyngby“der Lars Gitz Architekte­n dient als Studentenh­eim, und ist daher eher nicht im High end-Bereich daheim. Wobei es für die Studierend­en, die hier einen Platz bekommen, sicher mit einem gewissen Luxus verbunden ist. Mehr Bilder unter:

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[ Saverio Lombardi Vallauri] Das Siegerproj­ekt in der Kategorie Hotels: Casa di Langa im Piemont.
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Auf die Shortlist haben es das Hotel Zannier Ba˜i San Hoˆ in Vietnam (l.) und das citizenM-Haus am Champs E´lyse´es in Paris geschafft (r.).
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[ Frederik Wissink, DR]

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