Infineon hebt Prognose an
Der deutsche Chiphersteller Infineon steigert seine Erlöse, die Aktie verliert trotzdem.
Wien. Eine hohe Nachfrage und ein schwacher Euro sorgen beim deutschen Chiphersteller Infineon – der in Österreich unter anderem mit einem großen Werk in Villach in Kärnten vertreten ist – für noch mehr Zuversicht.
Wie bereits zum Ende des ersten Quartals hebt das Management die Prognose für den Umsatz an – auch, weil der schwache Euro Infineon in die Karten spielt. Im zweiten Geschäftsquartal wurden die eigene Prognose sowie die Erwartungen der Analysten unterdessen übertroffen.
Die Anleger ließen sich von den Nachrichten aber trotzdem nicht begeistern. Der Kurs der Infineon-Papiere verlor über drei Prozent.
Für das laufende Jahr, das noch bis Ende September dauert, erwartet Infineon gute Geschäfte – unter anderem in dem wichtigen Automobilsegment. Deshalb peilt der Konzern nun einen Umsatz von 13,5 Milliarden Euro an, plus oder minus 500 Mio. Euro, wie er mitteilte. Die Umsatzspanne wandert damit um 500 Mio. Euro nach oben.
Die Marge des Segmentergebnisses, also des operativen Gewinns, soll im Mittelpunkt der Umsatzspanne mehr als 22 Prozent betragen.
Der Konzern soll dabei weiter vom schwachen Euro profitieren: Hier geht Infineon von einem Eurokurs von 1,10 Dollar aus, zuvor waren es 1,15 Dollar.
Rund zwei Drittel seiner Erlöse erzielt das Unternehmen in Dollar, seit es den US-Konzern Cypress übernommen hat. Überdurchschnittlich will das Unternehmen dabei auch in seinem Segment CSS wachsen, in dem er etwa Chips für Unterhaltungselektronik und Kreditkarten herstellt.
„Der Markt wird davon ausgehen, dass die Prognose vor allem wegen der Wechselkurse angehoben wurde, weniger wegen der Nachfrage“, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von der USBank JP Morgan. Das könnte für eine Enttäuschung sorgen.
Alles in allem seien die Resultate aber robust, und wenn der Euro weiter schwach bleibe, könne das Management seine Prognose abermals anheben.
Für das dritte Quartal hat Infineon einen Umsatz in Höhe von 3,4 Mrd. Euro auf dem Zettel.
Das wäre eine Steigerung von drei Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. Die Segmentergebnis-Marge soll mit 21 Prozent etwas schwächer ausfallen als zuletzt. (APA)