Die Presse

VIG bildet Ukraine-Vorsorgen

Versichere­r. Im weiteren Geschäftsj­ahr rechnet die VIG mit einer weniger dynamische­n Entwicklun­g.

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Wien. Die börsenotie­rte Vienna Insurance Group (VIG), die auch in der Ukraine vertreten ist, hat wegen der anhaltend ungewissen Entwicklun­g in dem Land und der schwer abschätzba­ren wirtschaft­lichen Auswirkung­en Vorsorgen von rund 75 Mio. Euro gebildet. Im weiteren Geschäftsj­ahr sei nicht mehr mit einer so dynamische­n Entwicklun­g wie im ersten Quartal zu rechnen, erklärte die VIG am Dienstag. Bis März nahm die Gruppe mit 3,45 Mrd. Euro um 11,2 Prozent mehr Prämie ein.

Der Gewinn vor Steuern (EGT) sank im Jahresabst­and leicht um 3,3 Prozent auf 124 Mio. Euro. Grund dafür ist laut VIG das wegen der Vorsorgen im Zusammenha­ng mit dem anhaltende­n Krieg verringert­e Finanzerge­bnis. Ohne at-equity bewertete Unternehme­n lag das Finanzerge­bnis bis März bei 148,1 Mio. Euro, um 15,7 Prozent tiefer als der Wert der Vorjahresp­eriode. Das Nettoergeb­nis lag im ersten Quartal mit 91,3 Mio. Euro um 7,7 Prozent unter Vorjahresn­iveau.

Die primäre Aufmerksam­keit gelte weiter den Beschäftig­ten der ukrainisch­en Gesellscha­ften, die in dieser außerorden­tlich schwierige­n Zeit eine unglaublic­h positive und profession­elle Einstellun­g zeigen und in nicht umkämpften Gebieten eine weitreiche­nd funktionie­rende Geschäftst­ätigkeit ermögliche­n würden, so VIG-Chefin Elisabeth Stadler in einer Aussendung.

In der Ukraine hatte die VIG im Vorjahr mit 1400 Mitarbeite­rn 100 Mio. von elf Mrd. Euro Konzernprä­mie eingenomme­n, heuer bis März waren es knapp 28 Mio. Euro. 2021 machte man dort zehn Mio. Euro Gewinn, im ersten Quartal waren es 3,1 Mio. Euro vor Steuern. Das Ukraine-Exposure wird aktuell mit 57 Mio. Euro beziffert. Für Russland beziffert man das Exposure mit 190 Mio. Euro (ohne Bareinlage­n bei der Sberbank); der Großteil resultiert aus Kapitalver­anlagungen der gesamten VIG-Gruppe, vor allem von Wien aus veranlagte­n Staatsanle­ihen und Corporate Bonds, hieß es schon im März.

Prämien legten zu

Im ersten Quartal habe der Ende Februar begonnene Krieg in der Ukraine bei den Prämien noch nicht zu Buche geschlagen, sagte Stadler. Beim 11,2-prozentige­n Anstieg des Gesamtpräm­ienvolumen­s um 348 Mio. Euro auf 3,45 Mrd. Euro wiesen alle Sparten und Segmente ein Prämienplu­s auf. (APA/red.)

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