„Den Mut haben, Dinge zu ändern“
Runder Geburtstag. Elisabeth Gehrer, Bundesministerin von 1995 bis 2007, feierte am Samstag ihren 80. Geburtstag, den die Söhne für „ihre Mama“in Wien ausrichteten.
„Super, dass ihr da seid.“Die Jubilarin hielt an diesem Abend keine großen Ansprachen. Die Freude über jeden und jede der ca. 120 Freunde und Wegbegleiter ihrer zwölfjährigen Regierungszeit war augenscheinlich.
Elisabeth Gehrer, Bildungs-, Wissenschaftsund Kulturministerin der letzten Regierung von Franz Vranitzky und jenen von Wolfgang Schüssel (1995-2007) feierte am Samstag hoch über Wien im Oktogon am Himmel (19. Bezirk) ihren 80er.
Viele ihrer früheren Spitzenbeamten waren da und natürlich einige ihrer damaligen Regierungskollegen, Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Landwirtschaftsminister Willi Molterer, Gesundheitsministerin Maria RauchKallat. Als aktuelle politische Gäste kamen Bundeskanzler Karl Nehammer („Du hast viel aushalten müssen, bist aber nie vom Kurs abgewichen“, so der VP-Chef ) und VP-Klubchef August Wöginger vom eben abgehaltenen Wiener Landesparteitag.
Was war nun die wichtigste und nachhaltigste Spur, die Elisabeth Gehrer hinterlassen hat? Ihr langjähriger Pressemann Ronald Zecha nannte sofort das Uni-Gesetz 2002, das unzählige Besprechungen und langwierige
Verhandlungen erfordert hatte. Auch Wolfgang Schüssel hob in seinem Rückblick diese Reform, „die den Universitäten die volle Rechtsfähigkeit gebracht hat“, hervor. Zuvor betonte er freilich, dass ihm die Vorarlberger Landesrätin Gehrer mehrmals abgesagt hatte, bis sie dann doch im Mai 1995 als Unterrichtsministerin in die von ihm als VP-Chef geleitete Regierungsfraktion eintrat.
Das Geburtstagskind selbst kam noch am meisten in einer von ihren Söhnen gestalteten Filmeinspielung zu Wort. Vorerst sah man sie in ihren unterschiedlichen geschäftlichen Missionen, einmal sarkastisch, dann auf ihre Prinzipien pochend, dann entspannt. Ihr oberstes Prinzip gab sie gleichsam als Handlungsanweisung in diesem Film in einem kurzen Satz wieder: „Ich hatte den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.“(ewi)