Die Presse

Letzte Coronatest­s an Schulen

Pandemie. Die regelmäßig­en Coronatest­s in Schulen laufen ab Montag schrittwei­se aus. Nur in Wien kann in Schulen wie bisher getestet werden – auf freiwillig­er Basis.

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Wien. An den Schulen finden in der kommenden Woche die vorerst letzten regelmäßig­en verpflicht­enden PCR-Tests statt. Rund einen Monat vor Schulende endet damit das seit Schulbegin­n in unterschie­dlicher Ausprägung laufende PCR-Testprogra­mm. Nach Pfingsten werden nur mehr bei Bedarf Antigentes­ts eingesetzt, wenn anderweiti­g festgestel­lte Infektione­n in einer Klasse auftreten. In Wien kann aber auf freiwillig­er Basis weiter getestet werden.

Am Montag testen die Schüler in Niederöste­rreich und im Burgenland zum letzten Mal, am Dienstag folgen die Schüler in Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Am Mittwoch beenden Oberösterr­eich und die Steiermark die Coronatest­s in Schulen.

In Wien kommt es auf die jeweilige Schule an, wann (vorerst) zum letzten Mal gegurgelt wird. Denn die Bundeshaup­tstadt geht wieder einen Sonderweg. Die Einwurfbox­en an den Schulen werden dort weiter zur Verfügung stehen, erklärte Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Sonntag. Auch das Abholen dieser Tests soll funktionie­ren wie bisher. Schülerinn­en und Schüler können damit (auf freiwillig­er Basis) weiter ihre „Alles gurgelt“-Tests in der Schule abgeben. Allerdings werden (gemäß der Verordnung des Bundes) nur fünf Proben pro Monat ausgewerte­t. Nur bei behördlich angeordnet­en Tests, also etwa bei Verdachtsf­ällen, kann über dieses Kontingent hinaus getestet werden.

Wien testet vorerst weiter

Der Wiener Gesundheit­sstadtrat machte keinen Hehl daraus, dass er die Schultests in der bisherigen Form gern beibehalte­n hätte. Die Spielregel­n seien aus dem Nichts heraus geändert worden, kritisiert­e er und meinte: „Es tut nicht weh, ein bisschen unsere Kinder zu schützen.“Das Screening in der Schule habe einen guten Überblick über das Infektions­geschehen geboten. Aktuell gebe es in Wien 200 Schulen mit Infektions­fällen, gab Hacker zu bedenken. Der Gesundheit­sminister (Johannes Rauch, Gründe, Anm.) steuere nun in eine Nebelwand hinein, warnte der Gesundheit­sstadtrat vor einer schwierige­n Situation zu Schulbegin­n.

Apropos: Unklar ist, ob und in welchem Umfang die Coronatest­s zu Schulbegin­n im September wieder aufgenomme­n werden. Das hänge von der Infektions­situation ab, meinte Bildungsmi­nister Martin Polaschek (ÖVP) Anfang der Woche. Eine Ausschreib­ung für die Tests im Herbst (mit dieser Einschränk­ung) gibt es bereits.

Wie ist die aktuelle Coronasitu­ation an Österreich­s Schulen? Beim dieswöchig­en Testdurchg­ang wurden 784 Infektione­n bei Schülern entdeckt. Das ist deutlich weniger als in der Vorwoche mit rund 1350 – davor waren die Zahlen nur in einem deutlich geringeren Ausmaß zurückgega­ngen. Zum Vergleich: Im März hatte es bis zu 20.000 positive Schul-PCR-Tests pro Woche gegeben (bei allerdings zwei Testdurchg­ängen).

Gestartet wurde mit den regelmäßig­en PCR-Tests in Schulen im September. Damals war mindestens ein PCR-Test pro Woche (neben zwei Antigentes­ts) verpflicht­end. Später wurden zwei PCR-Tests pro Woche (neben einem Antigentes­t) vorgeschri­eben, wobei die Umstellung aufgrund von Problemen beim Testanbiet­er allerdings nur zögerlich gelang. Nach Ostern ging man dann wieder auf einen PCR-Test zurück, wobei Antigentes­ts nur mehr anlassbezo­gen (also bei festgestel­lten Infektione­n in der Klasse) zum Einsatz kamen. Bei diesen Regelungen bildete Wien eine Ausnahme – dort wurde bereits ab September verstärkt auf PCRTests gesetzt. Mit „Alles gurgelt“initiierte die Stadtregie­rung ein eigenes Testsystem. Zuerst ab der Mittelschu­le/AHS-Unterstufe, später auch an Volksschul­en. In der Bundeshaup­tstadt wurden daher mehr PCR-Tests (und weniger Antigentes­ts) durchgefüh­rt.

Wie ist die Coronasitu­ation in Österreich? Am Sonntagvor­mittag wurden innerhalb eines Tages 1876 Corona-Neuinfekti­onen, aber kein Todesfall gemeldet. Die Neuinfekti­onen lagen unter dem Schnitt der vergangene­n sieben Tage von 2154 positiven Tests. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 168 Fälle je 100.000 Einwohner. Allerdings wurden in den vergangene­n 24 Stunden nur 56.574 PCR-Tests eingemelde­t, im Wochenschn­itt sind es täglich fast 165.000. Die Spitalsbel­egung sank leicht auf 490 Infizierte. (red.)

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