Herzklappen aus Eigengewebe
Bei schweren Herzklappendefekten kommen bislang entweder künstliche Herzklappen oder solche aus tierischem Material zum Einsatz. Diese erfordern die lebenslange Gabe von Blutverdünnern bzw. haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Forscher am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) formten aus körpereigenem Herzbeutelgewebe mittels 3-D-Daten von CT und MRT neue Herzklappen. Nach sehr guten Langzeitergebnissen an Schafen soll die Methode nun an sieben jungen Erwachsenen mit einem angeborenen Lungenklappendefekt angewandt werden. Die Beobachtungszeit dauert fünf Jahre, danach sind weitere Studien, dann auch an Kindern, geplant.
Neben der Verträglichkeit mit dem eigenen Immunsystem und der Möglichkeit, auf Blutverdünner zu verzichten, besteht die Hoffnung, dass die Herzklappen aus Eigengewebe mitwachsen. Dies soll an Jungtieren getestet werden und wäre für Kinder mit Herzklappenfehlern wichtig, die derzeit im Laufe des Wachstums mehrmals operiert werden müssen.