„In CEE kann man noch richtige Perlen finden.“
Experteninterview 2. CEE-Vorstand Franz Paul Bauer erläutert, warum S+B im CEE-Raum regelmäßig Auszeichnungen gewinnt.
Was reizt Sie am Mittel- und Osteuropamarkt?
Franz Paul Bauer: 1987 sind wir zum ersten Mal in den CEE-Raum gegangen. Das war noch zur Zeit des Eisernen Vorhangs. Zu unserer Überraschung waren dort die sogenannten „Big Boys“noch nicht vertreten und so hatten wir Österreicher freie Bahn, konnten dadurch ein großes Netzwerk aufbauen, von dem wir auch heute noch profitieren. Bis nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auch die Big Boys auf den Markt aufmerksam wurden, hatten wir schon einen dicken Grundstock. Immer mehr Firmen und Banken wollten in den CEERaum und wir schlüpften in die Rolle der Brückenbauer.
Worin unterscheiden sich die Projekte in CEE-Metropolen von Städten wie Wien?
In Mittel- und Osteuropa findet man noch echte Perlen. Liegenschaften in Toplagen zu erschwinglichen Preisen. Dadurch hat man die Chancen, hier spektakuläre Projekte umzusetzen, die in Westeuropa gar nicht mehr möglich sind. Das macht unglaublich viel Spaß.
Welches Projekt hat Ihnen dabei bisher besonders Spaß gemacht?
Ganz aktuell wurde in Warschau unser Widok Tower zum „Office of the Year“gekürt. Der 95 Meter hohe Widok Tower steht mitten in der Innenstadt gegenüber dem Kulturpalast, vermietet an das Rathaus mit 600 Beamten, die österreischische Botschaft/Außenhandelsstelle, Rechtsanwälte usw. Aber auch in Prag, wo wir schon sehr lange tätig sind, haben wir absolute Top-Adressen vorzuweisen. Zum Beispiel wurden wir mit der Generalsanierung eines Büro- und Einzelhandelsgebäudes direkt neben dem Pulverturm, dem Stadt-Wahrzeichen von Prag, beauftragt. Und in Bukarest haben wir eine Liegenschaft in unumstrittener Nummer-1-Lage erworben – mitten in der Innenstadt, direkt vis-à-vis der Nationalbank. Schon jetzt bekunden namhafte Banken Interesse, dort einzuziehen. In CEE gibt es Potentiale, die man im Westen kaum findet.
Welche CEE-Destination würde Ihnen noch besonders Spaß machen?
More risk, more fun – das größte Potential sehen wir in Bukarest. Hier gibt es noch Liegenschaften, die zukünftig Perlen sein könnten. Warschau und Prag boomen zur Zeit so stark, dass die Perlen schon deutlich umkämpfter sind.
2019 hat S+B in Prag das PanoramaHotel gekauft. Am gesamten Areal hat S+B mehrere Liegenschaften. Was tut sich auf dem Gelände?
In Summe bauen wir dort rund 200.000 m2 in sechs Phasen. Bereits 1988 haben wir im Prager Bürodistrikt unser erstes Baubüro auf dem
Areal gebaut. In den letzten Jahren entstand daraus das Trimaran – ein hochmodernes Bürogebäude. Ebenfalls auf dem Gelände haben wir das Cubex Centrum Praha fertiggestellt. Es wurde 2019 zum weltbesten Kongresszentrum des Jahres gewählt. Ein weiteres Bürohaus ist bereits fertiggestellt und wurde schon verkauft. Innerhalb der nächsten zehn Jahre entstehen noch weitere Bürohäuser, ein Wohngebäude und ein Hotel mit Serviced Apartments und Mietwohnungen darüber. Das Panorama liegt direkt an der Metrostation und in naher Zukunft kommt eine zweite hinzu. Dann verkehren hier täglich 110.000 Menschen.
In der Covid-Pandemie litt die Hotellerie. Schreckt das vor Hotelimmobilien nicht zurück?
Während der Pandemie mussten manche Hotels sogar zusperren, aber nun wendet sich das Blatt wieder komplett. Warschau und Prag verzeichnen bei den Hotelauslastungen extrem steigende Zahlen – besser als die optimistischste Erwartung. Aber der Vorteil der S+B Gruppe ist: Wir haben unterschiedliche Standbeine und können dadurch Ups und Downs ausgleichen.
Bietet CEE bei den Standards noch mehr Freiheiten als der Westen?
Unsere Struktur ist so aufgebaut, dass wir ein sogenanntes österreichisches Leit-Team haben, das dafür sorgt, dass wir in den einzelnen Ländern mit unseren lokalen Teams überall den gleichen Standard haben. Wir waren die Ersten, die in Prag und Warschau LEED-Platin-zertifiziert gebaut haben. Die Kunden wissen diese beständige Qualität zu schätzen und deshalb haben wir beim Verkauf unserer Projekte keine Probleme.
ZUM UNTERNEHMEN
Seit 35 Jahren realisiert die S+B Gruppe komplexe Projekte in Wien, Prag, Bukarest und Warschau. Seit der Gründung der Gruppe sind im Kopf der S+B Planer mittlerweile mehr als 1.200.000 m² Nutzfläche entstanden: Info: www.sb-gruppe.at