Flughafen Wien: Gibt es bald Pflichtangebot?
Wien/Schwechat. Die Übernahmekommission prüft, ob nach dem Aktienkauf der Stadt Wien und des Landes Niederösterreich ein Pflichtangebot für den Flughafen Wien fällig wird. „Allein der Erwerb von vier Aktien führt nicht zwangsläufig zu einem Übernahmeangebot“, sagte Geschäftsstellenleiter Thomas Barth der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn dahinter jedoch Absprachen stünden „und zum Beispiel die Mitarbeiterstiftung mit der Wien Holding und der NÖ Beteiligungsgesellschaft gemeinsam vorgeht oder ein Syndikat bildet, könnte das eine Angebotspflicht auslösen“, so Barth.
Die beiden Bundesländer bilden mit ihren Flughafenbeteiligungen ein Syndikat, stimmen also gemeinsam ab. Sie besitzen nun jeweils 20 Prozent plus vier Aktien und kommen gemeinsam mit der Mitarbeiterstiftung auf 50 Prozent plus acht Aktien. Vor Kurzem hatte die IFM-Gruppe als vierter Großaktionär ihre Beteiligung auf mehr als 40 Prozent aufgestockt. Hier prüft derzeit das Wirtschaftsministerium nach den Bestimmungen des Investitionskontrollgesetzes – auch wegen der undurchsichtigen Beteiligungsstruktur. Unmittelbar beteiligt ist eine luxemburgische Gesellschaft, die aber über Verschachtelungen letztlich einer Treuhandgesellschaft auf den Cayman Islands gehört. (APA)