Guter Start für Porsche-Aktie
Stuttgart. Der Sportwagenbauer Porsche hat bei seinem Börsendebüt nach einem Stotterstart Fahrt aufgenommen. „Das ist ein historischer Moment für Porsche“, sagte VW- und PorscheChef Oliver Blume am Donnerstag. „Heute geht für uns ein großer Traum in Erfüllung.“
Der erste Kurs der Vorzugsaktie an der Frankfurter Börse lag bei 84 Euro, dann begann das Zittern. Das Papier des Sportwagenbauers fiel zunächst auf den Ausgabepreis von 82,50 Euro zurück, kletterte dann jedoch um bis zu fünf Prozent auf 86,76 Euro – auf Kosten der Aktien der Großaktionäre Volkswagen und Porsche SE, die deutlich in die Knie gingen. Vor der Börse parkten sechs Porsche-Modelle, darunter der elektrisch angetriebene Taycan.
Volkswagen hatte den Preis für die 113,9 Millionen PorscheAktien am oberen Ende der Angebotsspanne festgelegt. In dieser Größenordnung sei die Emission mehr als fünffach überzeichnet gewesen, sagten zwei mit den monatelangen Vorbereitungen vertraute Banker. Investoren hatten demnach Porsche-AG-Aktien für mehr als 50 Mrd. Euro bestellt. 7,7 Prozent gingen laut Porsche an Privatanleger – für einen Börsengang in Deutschland ein ungewöhnlich hoher Wert.
Mehr wert als Mercedes
Porsche profitiert von Investoren, die darauf setzen, dass der Sportwagenbauer ungeachtet der Energiekrise und der Rezessionsängste seine hohe Ertragskraft behält. „Luxus geht immer“, sagten Börsianer im Vorfeld des Börsengangs. Blume versprach, den Erfolg von Porsche weiterhin nicht nur an steigenden Absatzzahlen zu messen. „Wir orientieren uns mehr an hohen Renditen und am Cashflow“, sagte er in einem Reuters-Interview am Rand des Börsenstarts.
Mit 9,4 Mrd. Euro ist Porsche die zweitgrößte Neuemission in Deutschland überhaupt – knapp übertroffen nur vom Börsengang der Deutschen Telekom 1996, die 9,65 Mrd. Euro einbrachte. Heuer ist Porsche der Unternehmensberatung EY zufolge sogar der zweitgrößte Börsengang weltweit. Der Erlös geht komplett an Volkswagen. (APA/Reuters)