Die Presse

Machen wir den gleichen Fehler wie bei Putin?

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„Die nächste Bruchstell­e im System der Islamische­n Republik“, LA von Duygu Özkan, 28. 9.

Danke für den ausgezeich­neten Leitartike­l. Endlich wird offen über die Gräueltate­n im Iran berichtet. Ich frage mich schon lang, wo sind eigentlich die österreich­ischen Politiker? Alle untergetau­cht? Die deutsche Außenminis­terin verlangt neue Sanktionen gegen den Iran, viele EU-Politiker protestier­en und nehmen öffentlich gegen das menschenve­rachtende Mullah-Regime Stellung. Nur Schallenbe­rg träumt noch von der Einigung zum Atomdeal und schweigt. So wie der Bundeskanz­ler und der Bundespräs­ident. Schweigen zu diesem Regime im Iran macht mitschuldi­g. Machen wir jetzt den gleichen Fehler wie bei Putin noch einmal? Aus Sorge um mögliche zukünftige Wirtschaft­sverträge und Energielie­ferungen aus dem Iran stellen wir uns jetzt einmal taub und kooperiere­n lieber mit einem mörderisch­en diktatoris­chen Regime. Ignorieren die Menschenre­chte, die Toten auf der Straße.

Van der Bellen gratuliert Ebrahim Raisi lieber zur gefälschte­n Wahl vergangene­s Jahr, aber wenn die von ihm befehligte­n Revolution­sgarden die Demonstran­ten auf der Straße erschießen oder in Gefängniss­en ermorden, schweigt er beharrlich. Das ist Österreich!

Dr. Werner Weihs-Raabl, Perchtolds­dorf

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