Luftbrunnen im Burgtheater: Pionierleistung zur Kühlung
Dank des Wissens über effiziente Gebäudekühlung, das ab etwa 1600 aus dem persisch-arabischen Raum nach Europa kam, verfügt das Burgtheater seit seiner Errichtung (1874 bis 1888) über einen natürlich kühlenden Luftbrunnen, der so funktioniert: Die vom Volksgarten angesaugte Luft gelangt in das dritte Kellergeschoß, wird gereinigt und gekühlt und steigt durch den Zuschauerraum in die Höhe, wo ein Abluftschacht von sechs Meter Durchmesser in eine künstlerisch gestaltete Dachöffnung, den selbstregulierend als Windfahne funktionierenden „Blasengel“, führt. Da Messungen jüngst jedoch ergaben, dass damit eine Kühlung nur um drei Grad möglich ist, ließ das Burgtheater nun eine moderne Klimaanlage einbauen; der nötige Strom wird aus der neuen Fotovoltaikanlage und der Abwärme der Kältemaschine gewonnen. Neben der Dachbefeuchtung werden Fenster-Abschattungssysteme zur Reduzierung von Energieverbrauch getestet, zudem wird nächtliches Lüften überlegt.