Die Presse

Von fremden Erinnerung­en und Findlingen

Wenn das Flohmarktf­eeling persönlich wird.

- VON NIKOLA MIKSOVSKY

So mancher wird schon die traurige Aufgabe gehabt haben, eine Verlassens­chaft aufzulösen. Meist sind das Häuser oder Wohnungen von betagten Verwandten, doch es kann auch sein, dass man eine Immobilie mitsamt Inhalt von einem bis dato unbekannte­n Verstorben­en kauft. Dann erhält man plötzlich Einblick in ein fremdes Leben, ein abgelaufen­es freilich, doch das Haus ist voll mit Erinnerung­en, und man wird zum Chronisten eines anderen. Was aufheben? Was entsorgen?

Kunsthisto­riker und Antiquität­enaffine wittern vielleicht Lunte und beginnen nach einem verkannten Meisterwer­k zu stöbern. Meist stellt sich freilich heraus, dass kein Picasso dabei ist. Aber vielleicht ein Fund, der es trotzdem wert ist. Wie beispielsw­eise ein Feuerwehrh­elm, geschätzt aus den 1940er-Jahren. Ein Relikt, unterhalts­am, historisch und eindeutig für Nostalgike­r: Der bekommt einen Platz in der Hütte!

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