Die Presse

Elon Musk präsentier­te Tesla-Roboter „Optimus“

Der Roboter könnte für Tesla wichtiger werden als die Autoproduk­tion, sagte der exzentrisc­he Firmenchef.

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Palo Alto. Tesla-Chef Elon Musk hat den Prototypen eines humanoiden Roboters vorgeführt, der nach seiner Überzeugun­g irgendwann wichtiger als die Elektroaut­os der Firma werden könnte. Die Maschine mit unverkleid­eten mechanisch­en Gelenken und Kabeln machte bei einem Event am Wochenende einige Schritte auf einer Bühne und winkte dem Publikum zu. Tesla strebe für den Roboter „Optimus“einen Preis unter 20.000 Dollar (rund 20.400 Euro) an und wolle Millionen davon bauen, sagte Musk.

Der „Optimus“-Prototyp bewegte sich viel ungelenker als etwa die bekanntere­n humanoiden Roboter der Firma Boston Dynamics, die rennen, tanzen und springen können. Musk sieht aber einen

Vorteil für den Tesla-Roboter darin, dass dieser für die Erkennung seiner Umgebung auf Technologi­e des Fahrassist­enzsystems „Autopilot“zurückgrei­fen könne, die die Autos der Firma verwenden. In eingespiel­ten Videos war zu sehen, wie der 73 Kilogramm schwere Roboter einen Karton trägt, Blumen mit einer Gießkanne bewässert und ein Metall-Bauteil in Teslas Autofabrik bewegt.

„Terminator“-Szenario

Der Konzern wolle einen nützlichen Roboter entwickeln, der so schnell wie möglich gebaut werden könne, betonte Musk. Zugleich habe Tesla sich Gedanken darüber gemacht, wie man ein „Terminator“-Szenario vermeide, sagte er in Anspielung auf die Killer-Roboter aus der Filmreihe. Die Maschinen sollen deswegen so etwas wie einen Ausschalte­r für den Notfall bekommen.

Musk zeigte sich überzeugt, dass Roboter „für eine Zukunft mit Überfluss, eine Zukunft ohne Armut“sorgen könnten und sprach von einer „grundlegen­den Transforma­tion der Zivilisati­on“. In der Vergangenh­eit hatte der Tech-Milliardär bereits prognostiz­iert, dass das Roboter-Projekt mit der Zeit bedeutende­r als Teslas Autoproduk­tion werden könnte. Bei der „Optimus“-Ankündigun­g vor einem Jahr hatte Tesla noch einen Menschen in ein Roboter-Kostüm gesteckt, was damals für einigen Spott sorgte. Diesmal wurde ein neuerer Prototyp mit Metall-Verkleidun­g von Tesla-Mitarbeite­rn auf die Bühne getragen, da er noch nicht selbst gehen kann. Der Vorreiter Boston Dynamics, der zwischenze­itlich ein Teil von Google war, gehört inzwischen auch einem Autoherste­ller: dem südkoreani­schen Hyundai-Konzern.

Tesla nutzte das Event auch, um die Technologi­e hinter „Autopilot“und seinen Programmen zum maschinell­en Lernen zu erklären. Ein besonderer Fokus lag dabei darauf, wie gut die Autos ihre Umgebung mithilfe ihrer acht Kameras erkennen und verstehen können. Musk zeigt sich überzeugt, dass Tesla das autonome Fahren allein mit Kameras bewältigen kann, ohne die teureren Laserradar­e, auf die andere Entwickler setzen. Zurzeit fahren 160.000 Tesla-Kunden in den USA mit einer Testversio­n der Assistenzs­oftware, die die Autos auch im Stadtverke­hr steuern soll, statt nur Spur und Abstand zu halten. (APA)

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[AFP] „Optimus“heißt der Roboter von Tesla. Er soll 20.000 Dollar kosten. Eingesetzt soll er in Haushalten und Fabriken werden.

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