Die Late-Night-Show von Singapur
Sergio P´erez gewann im Flutlicht, das Rennen endete nach 23 Uhr Ortszeit und damit so spät wie kein Rennen zuvor. Max Verstappens Krönung steht noch aus.
Max Verstappen hat seine erste Titelchance in der heißen Unwetter-Nacht von Singapur nicht genutzt. Der Niederländer kann trotz eines verkorksten Rennens aber schon in einer Woche zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister werden. Nach einem heftigen Gewitter wurde Verstappen am Sonntag nach zuvor fünf Siegen nacheinander nur Siebter und war beim Triumph seines mexikanischen Red-Bull-Kollegen Sergio Pérez chancenlos. Die Plätze zwei und drei sicherten sich die FerrariPiloten in Person von Charles Leclerc und Carlos Sainz.
In der Gesamtwertung führt der 25-jährige Verstappen (341 Punkte) nach 17 von 22 Rennen weiterhin komfortabel vor Leclerc (237). Die erfolgreiche Titelverteidigung könnte Verstappen am kommenden Sonntag in Suzuka perfekt machen. Hat der Spitzenreiter nach dem Großen Preis von Japan 112 Punkte Vorsprung, ist ihm die WM-Trophäe bei anschließend noch vier ausstehenden Läufen nicht mehr zu nehmen.
Erst mit mehr als einer Stunde Verspätung ging es auf die immer noch sehr nasse Strecke. Heftiger Regen hatte für eine Verzögerung gesorgt. Zeitweise hatte es so geschüttet, dass an ein normales Rennen nicht mehr zu denken war. Als der Grand Prix nach einer deutlichen Besserung aber freigegeben wurde, verlor Leclerc seinen ersten Startplatz schnell. Pérez kam am besten weg und übernahm die Spitze.
Erschwerte Bedingungen
Im schmalen Betonkanal von Singapur ist das Überholen herausfordernd. Vor allem, wenn es zusätzlich noch nass ist. Mit Besen hatten die Streckenposten notdürftig versucht, die Piste vom Wasser zu befreien, doch das gelang nicht überall. Auch wenn es zu Rennbeginn längst zu regnen aufgehört hatte, blieben die Bedingungen schwierig. „Es ist verrückt, wie lang es dauert, bis es hier auftrocknet“, haderte auch Carlos Sainz.
Abflüge in die Streckenbegrenzung von Alexander Albon und
Esteban Ocon brachten weitere Verzögerungen, sodass es kaum einen richtigen Rennfluss gab.
Pérez musste sich gegen den kämpferischen Leclerc wehren und war damit bis zum Schluss erfolgreich. Kurz vor Schluss wurde eine Untersuchung gegen Pérez – er jubelte über seinen vierten GPSieg – angekündigt, weil dieser die Safety-Car-Regeln verletzt haben könnte. Der Mexikaner war unabhängig davon mit seinem Renntag ausgesprochen zufrieden. „Es war meine beste Performance überhaupt. Und so verdammt schwierig, weil intensiv. Im Auto habe ich es gar nicht so gespürt, aber jetzt, wo ich draußen bin, bin ich völlig fertig.“(DPA/red)