Zahl der Abschiebungen steigt wieder
Im 2. Quartal 2022 wurden insgesamt 96.550 Personen aufgefordert, die EU-Staaten zu verlassen. Brüssel. In der Europäischen Union werden wieder mehr Menschen abgeschoben. In den Monaten April bis Juni 2022 wurden insgesamt 23.110 Personen in Drittstaaten oder andere EU-Länder zurückgeführt, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Das waren elf Prozent mehr als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Im Vergleich zu den Monaten Jänner bis März 2022 stieg die Zahl der Abschiebungen um 16 Prozent. Zugleich erhielten im zweiten Quartal 2022 insgesamt 96.550 Nicht-EUBürger eine Aufforderung, die EU-Staaten zu verlassen. Das waren 12.515 mehr Menschen bzw. ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021.
Spitzenreiter mit den meisten Aufforderungen und Ausreisen unter den EUStaaten ist Frankreich. Insgesamt 33.450 Menschen sollten dort im zweiten Quartal das Land verlassen. Dahinter liegen Griechenland mit 8750 und Deutschland mit 8275 Aufforderungen. An EU-weit fünfter Stelle steht Österreich mit 5385 Aufforderungen.
Von den Aufforderungen betroffen waren den Eurostat-Zahlen zufolge im zweiten Quartal diesen Jahres meist Menschen aus Algerien, Marokko, Albanien und Pakistan. Tatsächlich zurückgeführt wurden am häufigsten Albaner, Georgier, Russen und Türken.
Bezüglich Aufforderungen weist Italien die steilste Kurve auf: Im zweiten Quartal wurde insgesamt 6020 Personen die Ausreise nahegelegt. Gegenüber dem Vorquartal, in dem 206 Personen eine Aufforderung erhalten hatten, hat sich die Zahl nahezu verdreißigfacht.