„Noch ist das Geschäft besser als die Stimmung“
Stimmungsbarometer. Noch funktioniert alles, aber die Entwicklung der Energiepreise drückt aufs Gemüt.
Unternehmern im Burgenland geht es wie vielen anderen – noch ist das Geschäft derzeit besser als die Stimmung. Die ausgezeichneten Austria’s Leading Companies im Burgenland zeigen vor, wie man erfolgreich durch die schwierigen, anstrengenden Jahre kommt. Dennoch – die momentane Entwicklung auf dem internationalen Markt wird Veränderungen bringen. Es braucht daher eine rasche politische Lösung, vor allem auf dem Energiesektor. Für Privathaushalte wurde eine Lösung gefunden, Lösungen für Unternehmer müssen nun rasch folgen – und zwar für alle Energieträger, denn wie will man einem Bäcker, der mit Strom seine Brote bäckt, erklären, dass er keine Unterstützung bekommt, sein Kollege, der mit Gas bäckt, jedoch schon? Den- noch, wir Unternehmer haben in der Vergangen- heit bewiesen, dass wir mit Hilfe Krisen relativ gut abfedern können, und das wird auch in Zukunft gelingen. Und jede Krise hat auch ihre Chancen: In schwierigen Zeiten hat die Menschheit Dinge zusammengebracht, wofür sie sonst viele Jahre gebraucht hat. Das sieht man bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffes.
Auch die Energiewende ist eine KrisenChance. Aber die Politik muss hierfür umgehend die Rahmenbedingungen schaffen.
Ich hoffe, dass jetzt Gaukler und Spekulanten wieder vom Markt verschwinden.
Doch nicht nur Krieg und Corona machen das Wirtschaften schwierig, quer durch alle Branchen fehlt es uns an Facharbeitern. Man musste sich schon immer um gute Mitarbeiter bemühen.
Fachkräftemangel beheben
Die vergangenen Coronajahre haben jedoch leider auch hier einen Strukturwandel bewirkt. Die Zeiten, in denen eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter stolz auf 50 oder 60 Arbeitsstunden pro Woche war, die sind vorbei. Es gibt einen Fachkräftemangel quer durch alle Branchen, quer durch alle Berufsgruppen. Dabei ist eines ganz klar: Wenn es hier in Österreich keine Fachkräfte mehr gibt, brauchen wir eine geordnete Zuwanderung von qualifizierten Mitarbeitern für unsere Betriebe. Das darf kein Tabuthema mehr sein.
Ich vergleiche das immer mit dem Fußball: Jeder Politiker ist Anhänger eines Vereins und freut sich über den Kauf eines tollen Spielers aus dem Ausland – und wenn der Spieler seine Leistung bringt, wurde gut eingekauft. Für die Wirtschaft und für den Arbeitsmarkt zählt das offensichtlich nicht. Hier braucht es ein Umdenken, sonst wird es in manchen Branchen nicht funktionieren.