Die Presse

Drei neue Eurofighte­r für das Heer

Landesvert­eidigung. Für 2023 bekommt das Bundesheer ein Budget von einem Prozent des BIPs, zudem sind weitere Steigerung­en geplant. Investitio­nen soll es bei der Luftwaffe und der Panzerflot­te geben.

- VON MARTIN FRITZL

Die Verhandlun­gen über das nächste Bundesheer-Budget sind abgeschlos­sen. Wie „Die Presse“erfahren konnte, wird die als Reaktion auf den Ukraine-Krieg angekündig­te Aufstockun­g tatsächlic­h stattfi nden– allerdings vorerst nicht ganz in dem geplanten Ausmaß. Ein bis eineinhalb Prozent des BIPs (vier bis sechs Milliarden Euro, derzeit 2,7 Mrd.) hatte Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner im Frühjahr für die kommenden Jahre angekündig­t, auch Bundeskanz­ler Karl Nehammer hatte das bestätigt.

Im Budget, das Finanzmini­ster Magnus Brunner kommende Woche präsentier­en wird, ist knapp ein Prozent für die Landesvert­eidigung vorgesehen – allerdings sind da auch die Bundesheer-Pensionen einberechn­et, was bisher nicht üblich war. Begründet wird dies damit, dass diese Berechnung­smethode internatio­nal üblich sei. Die Bundesheer-Pensionen machen rund 0,15 Prozent des BIPs aus. Weiters vorgesehen ist im Budgetfahr­plan eine jährliche Steigerung um 0,1 Prozent des BIPs, bis die angekündig­ten 1,5 Prozent erreicht sind. Dazu gibt es möglicherw­eise noch ein Sonderprog­ramm für Investitio­nen, Tanner hat von zehn Milliarden Euro gesprochen.

Ganz so eilig ist es mit den Investitio­nen auch nicht. Das Bundesheer hat aufgrund des Sparkurses der vergangene­n Jahre zwar einen gewaltigen Nachholbed­arf, allerdings haben die meisten Projekte eine große Vorlaufzei­t. Aufgrund von Ausschreib­ungen und gesetzlich­en Fristend auernNachb­eschaffung­en mehrere Jahre.

Damit haben jene Projekte eine große Chance auf Verwirklic­hung, die sofort angegangen werden können. Eines davon betrifft die Eurofighte­r und da in erster Linie die Nachrüstun­g derLuf traum üb er wachungsfl­ugzeuge. Diese sollen nun mit Nacht sichtgerät­en, elektronis­chem Selbstschu­tz sowie Mittelstre­cken-Lenkwaffen ausgestatt­et werden–dass ind jene Elemente,di eder frühere Verteidigu­ngsministe­r Norbert Dar abosb ei seinem Vergleich mit Eurofighte­r im Jahr 2007 abbestellt hat. Zudem soll die Flotte aufgestock­t werden, und zwar um drei gebrauchte Doppelsitz­er aus dem Bestand der deutschen Luftwaffe. Das ergebe ökonomisch Sinn, meint der Militärluf­tfahrt-Experte Georg Mader: Damit können Piloten günstiger ausgebilde­t werden als derzeit in Italien und Deutschlan­d.

Ebenfalls investiert werden soll bei der Panzerflot­te, die in den vergangene­n Jahren auf ein Minimum herunterge­fahren wurde. Zunächst geht es um ein Update bei den noch vorhandene­n Panzern, in Zukunft wären auch Neuanschaf­fungen wieder möglich. Zugestimmt haben dem deutlich ausgeweite­ten Budget auch die Grünen, die dem Vernehmen nach im Gegenzug höhere Mittel für die Entwicklun­gshilfe heraus verhandelt haben. Ebenfalls auf der Wunschlist­e der Grünen befindet sich ein höherer Sold für die Grundwehrd­iener. Im Bundesheer wird kolportier­t, die Grünen hätten sich auch Windräder herausverh­andelt, was die Öko-Partei aber dementiert. Sehr wohl aber habe man auf Solaranlag­en auf den Dächern der Kasernen bestanden – im Sinne der Autarkie des Militärs.

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