Die Presse

Australien legt Rettungspl­an für Koalas vor

Regierung will dramatisch­es Artensterb­en stoppen.

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Australien­s Labor-Regierung will mit einem neuen Aktionspla­n seine einmalige Tier- und Pflanzenwe­lt künftig besser vor Gefahren schützen und das dramatisch­e Artensterb­en stoppen. Im Zentrum des auf zehn Jahre angelegten Plans von Umweltmini­sterin Tanya Plibersek stehen zunächst 110 Arten und 20 Regionen von besonders hohem Naturwert, wie Kangaroo Island vor South Australia und der Kakadu-Nationalpa­rk im tropischen Norden.

Unabhängig­e Experten haben die Arten ausgewählt, die besonderen Schutz brauchen. Dazu gehören etwa Beuteltier­e wie Koalas und Wombats, Opossums, der Rotschwanz-Rabenkakad­u, der Australisc­he Seelöwe und das Bürstensch­wanz-Felskängur­u. Auch Fisch-, Frosch- und Reptiliena­rten sowie 30 Pflanzenar­ten stehen auf der Liste.

Ziel ist es, die unter anderem vom Klimawande­l und vom Verlust ihres natürliche­n Lebensraum­s bedrohten Spezies besser zu schützen und vom Aussterben bedrohte Population­en wiederzube­leben. Gerade kleinere Tiere werden in Australien zudem von wilden Katzen (Felis catus) gejagt, die während der europäisch­en Besiedelun­g eingeführt wurden und heute zum Aussterben verschiede­ner Arten beitragen.

Rasantes Artensterb­en

Im Juli hatte die Ministerin den Bericht zum Zustand der australisc­hen Umwelt vorgestell­t – mit schockiere­nden Zahlen: Seit seiner Kolonisati­on 1788 sind demnach auf dem roten Kontinent 39 Säugetiera­rten ausgestorb­en, mehr als auf jedem anderen Kontinent. Seit der Veröffentl­ichung des vorigen Reports 2016 wurden 17 Säugetiera­rten, 17 Vogelarten und 19 Froscharte­n in die Liste der bedrohten Arten aufgenomme­n beziehungs­weise mittlerwei­le als „vom Aussterben bedroht“eingestuft. (ag.)

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