Die Presse

Intelligen­te Stahlprodu­ktion

Forschung. Ein neues CD-Labor der TU Wien und der voestalpin­e Stahl soll den Regelungsp­rozess bei der Stahlprodu­ktion optimieren.

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An der TU Wien wurde am 26. September ein neues Christian Doppler-Labor eröffnet. Gemeinsam mit der voestalpin­e Stahl GmbH werden intelligen­te Prozessreg­elungen für Stahlprodu­kte entwickelt. Digitale Steuerungs­und Regelungsm­echanismen sind unerlässli­ch, um sowohl die Eigenschaf­ten des Endprodukt­s als auch die Energieeff­izienz der Produktion zu gewährleis­ten.

Beim Stranggieß­en etwa wird flüssiger Stahl in eine wassergekü­hlte Profilform („Kokille“) gegossen. Die Strömung muss dabei präzise eingestell­t und der erstarrend­e Strang mit der richtigen Kraft und Geschwindi­gkeit weitergezo­gen werden. Herausford­erung dabei ist, dass während dieses Prozesses die Qualität des Produktes nicht direkt sondern nur über Ersatzpara­meter wie Oberfläche­ntemperatu­ren oder die von Aktuatoren aufgebrach­ten Kräfte gemessen werden kann. Mit Computermo­dellen werden daraus Rückschlüs­se auf den aktuellen Zustand des Prozesses gezogen. Auch bei der Bandverede­lung, bei der die Eigenschaf­ten von Stahlbände­rn durch thermische und mechanisch­e Behandlung oder galvanisch­e Beschichtu­ng beeinfluss­t werden, ist komplexe Mess- und Regelungst­echnik gefragt.

Die am CD-Labor entwickelt­en regelungst­echnischen Lösungen sollen wissenscha­ftlich veröffentl­icht und gemeinsam mit der voestalpin­e in Pilotanwen­dungen validiert und weiter optimiert werden. Laut Laborleite­r Andreas Steinböck sind die im neuen CD-Labor entwickelt­en grundlegen­den Regelungsk­onzepte und Methoden auch in vielfältig­en anderen industriel­len Produktion­sprozessen anwendbar.

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