Die Presse

Ein Jahr des Wandels für Borealis

Internatio­nal. Mit Innovation­en und Partnersch­aften arbeitet Kunststoff­hersteller Borealis an einer echten Kreislaufw­irtschaft für eine klimaneutr­ale Zukunft.

- VON ALEXANDER HAIDE

Stolze 30 Prozent – 12,3 Milliarden 1. Platz Euro – trägt Borealis zum Gesamtumsa­tz des OMV-Konzerns bei. Und als zweitgrößt­er Hersteller von Polyolefin­en in Europa zählt Borealis zu den Marktführe­rn in der Petrochemi­e. „Es war ein Jahr des Wandels in vielerlei Hinsicht“, blickt CEO Thomas Gangl zurück, „zum einen durch die Mehrheitse­igentümers­chaft der OMV an Borealis, die es uns beiden ermöglicht, Kräfte zu bündeln und gemeinsam stärker zu werden. Zum anderen haben wir mehrere wichtige Meilenstei­ne bei der Ausweitung unserer globalen Präsenz durch große Wachstumsp­rojekte, wie etwa im Rahmen unseres Joint Venture Borouge, erzielt.

Vor allem aber war 2021 ein entscheide­ndes Jahr des Wandels, als wir mit der Herstellun­g erneuerbar­er und nachhaltig­er Polyolefin­e begonnen und den Übergang zu einer Kreislaufw­irtschaft für Kunststoff­e beschleuni­gt haben.“

Vor Herausford­erungen stellten Borealis und seine knapp 7000 Mitarbeite­r sowohl die Corona-Pandemie als auch die anhaltende Energiekri­se. Beide seien, so Gangl weiter, noch nicht komplett überwunden. Doch er sieht auch Erfolge in der Krise: „Unsere Produktpal­ette für den Healthcare-Markt hat uns in der Covid-19-Krise, der wir mit Flexibilit­ät, Kooperatio­nen und Innovation begegnet sind, geholfen. So konnten wir binnen kürzester Zeit Bestandtei­le von Gesichtsma­sken produziere­n.“

Anhaltende Unsicherhe­iten

Da die langfristi­gen Auswirkung­en noch nicht abschätzba­r sind, beobachte Borealis vor allem die Situation auf dem Rohstoffma­rkt sehr genau. Gangl: „Wir tun alles, um die Lieferunge­n unserer Produkte an unsere Kunden sicherzust­ellen. Die Rekordprei­se für Gas und Energie, in Kombinatio­n mit einem extrem volatilen Markt und Logistikpr­oblemen, setzen uns natürlich, wie die gesamte Industrie in Europa, stark unter

Druck. Anhaltende Unsicherhe­iten werden uns garantiert weiterhin begleiten.“

Für Boreals blickt Gangl optimistis­ch in die Zukunft. „Wir wollen der Wachstumst­reiber der Gruppe sein und sollen erheblich gestärkt und mit dem Ziel erweitert werden, eine weltweit führende Position bei Lösungen für die Kreislaufw­irtschaft einzunehme­n“, gibt er die Richtung vor. „Hier sind wir mit unseren Initiative­n im Bereich Circular Economy bereits auf einem sehr guten Weg.“

Große Aufgaben ortet Gangl beim Klimawande­l und sieht vor allem ein systemisch­es Problem: „Gemeinsam mit Partnern entlang der gesamten Wertschöpf­ungskette arbeiten wir seit Jahren an der Etablierun­g einer echten Kreislaufw­irtschaft und an systemisch­en Lösungen. So denken wir bereits beim Produktdes­ign an Umweltvert­räglichkei­t, Wiederverw­endbarkeit und Rezyklierb­arkeit. Innovation­sgeist und Partnersch­aften sind für uns der Schlüssel zu einer kreislaufo­rientierte­n und klimaneutr­alen Zukunft. Doch es braucht den Schultersc­hluss der gesamten Branche und mutige Schritte seitens der Politik, um Gesellscha­ft und Wirtschaft in der Transforma­tion entspreche­nd zu unterstütz­en.“

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[ Borealis ] Borealis-CEO Thomas Gangl : „Wir wollen der Wachstumst­reiber der Gruppe sein.“

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