Die Presse

„Zukunft braucht Energie und gut ausgebilde­te Fachkräfte“

Talente. Niederöste­rreich ist ein erfolgreic­her Industries­tandort mit innovative­n Betrieben und guten Fachkräfte­n.

- VON THOMAS SALZER*

Wir sind in einer global vernetzten Welt allerdings keine Insel der Seligen – und daher von den aktuellen multiplen Krisen voll betroffen.

Die zentrale Herausford­erung für unsere Betriebe ist derzeit verfügbare und leistbare Energie. Binnen eines Jahres gab es an den Spotmärkte­n bekanntlic­h eine Versechsfa­chung der Strompreis­e und eine Verzehnfac­hung der Gaspreise. Die aktuelle Energiekri­se setzt heimische Unternehme­n unter enormen Druck. Jede zusätzlich­e Belastung der Unternehme­n ist da ein fatales Signal, das wir uns als Standort nicht leisten können. Kommt es zu kostenbedi­ngten Produktion­sdrosselun­gen oder Produktion­sstillstän­den, hat das fatale Auswirkung­en auf den Arbeitsmar­kt und den allgemei- nen Wohlstand im Land.

Wir brauchen vonseiten des Bundes eine Erhöhung des Energiekos­tenzuschus­ses und die dauerhafte Strompreis­kompensati­on. Notwendig sind auch staatliche Garantien, wie bei der Coronakris­e, damit unsere Unternehme­n bei der Beschaffun­g und Absicherun­g der notwendige­n Energie unterstütz­t werden.

Mehrere Baustellen

Natürlich führt an europäisch­en Lösungen kein Weg vorbei: Wir benötigen eine Reform des europäisch­en Strommarkt­s, ein neues Strommarkt­design und einen gemeinsame­n europäisch­en Energieein­kauf.

Und zu diesen neuen Energiepro­jekten gehört auch, dass wir unsere eigenen Gasreserve­n in Europa und Österreich erschließe­n. Es kann nicht sein, dass wir auf GasSchätze­n sitzen und um teures Geld Flüssiggas aus den USA importiere­n.

Wir müssen gemeinsam alles tun – und das auch dem Markt signalisie­ren –, dass wir Gas als Brückentec­hnologie verfügbar haben.

Bildung forcieren

Parallel dazu müssen wir die Fachkräfte­ausbildung forcieren – gerade im naturwisse­nschaftlic­h-technische­n Bereich. Denn drei von vier Industrieu­nternehmen leiden seit Jahren unter Personalen­gpässen in der Technik, in der Produktion und auch im Bereich der F&E.

Gut ausgebilde­te Fachkräfte sind aber der Schlüssel für neue Technologi­en und Produkte der Zukunft. Unsere Vision ist ein durchgängi­ges MintAngebo­t (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik) entlang der gesamten Bildungske­tte, damit jeder junge Mensch kontinuier­lich mit diesen Fächern in Kontakt kommt.

Technikaff­ine Arbeitskrä­fte sind die beste Zukunftsve­rsicherung für eine starke niederöste­rreichisch­e Industrie.

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[IVNÖ] * Thomas Salzer ist Präsident der Industriel­lenvereini­gung NÖ.

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