Dieses Mal stellen die Scheichs auf
Eigentlich wartet ein Schützenfest auf das Starensemble. Doch so kurz vor der WM ist alles anders.
Ein klarer Fall von Chefarztpflicht. PSG-Trainer Christophe Galtier mag zwar Tag für Tag die Karrieren und Befindlichkeiten von Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé, also den drei besten Fußballern des Planeten, managen. Aber an diesem letzten Spieltag, bevor der Klubfußball pausiert und alle Welt zur WM nach Katar blickt, wird die Entscheidung über seine Startelf wohl ganz oben in der Chefetage von Paris Saint-Germain fallen.
Es geht um die Frage, ob das Supertrio Messi/Neymar/Mbappé das wenig bedeutsame Ligaheimspiel am Sonntag gegen Auxerre nicht besser von der Bank aus verfolgen sollte, als wenige Stunden vor dem Abflug nach Doha noch einmal die Knochen hinzuhalten. Es kann nicht im Sinn der katarischen PSG-Besitzer sein, eine Woche vor der WM im eigenen Land den Ausfall der größten Stars des Turniers zu riskieren. Zumal PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi auch führendes Mitglied des Organisationskomitees der WM ist. (Mbappé spielt auch deshalb überhaupt noch in Paris, weil sich die katarischen Klubbesitzer seinen Abgang im WM-Jahr aus Imagegründen nicht leisten konnten.)
Die Stars selbst hätten sicher nichts gegen einen Tribünenabend. Last-minute-Verletzungen vor der WM gab es zuletzt genug. Die Auxerre-Partie würde auch kaum die Meisterschaft – PSG führt komfortabel – entscheiden. Der Gegner hingegen kämpft gegen den Abstieg und wird Paris eher mit Härte als mit schöngeistigem Kombinationsfußball stoppen wollen. Ein gefährlicher Mix also. Ein übermotivierter AuxerreVerteidiger – und der WM-Traum von Mbappé und Co. ist ausgeträumt. Und Katars WM wäre nicht mehr dieselbe.