Die E-Mobilität rollt voran
Zertifikate. Laut einer Studie von PwC ist die Transformation trotz des getrübten wirtschaftlichen Umfelds voll in Gange. Anleger können auf die Entwicklung mit Zertifikaten setzen.
Wien. Der globale Klimawandel steht mit der aktuellen Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Sharm el-Sheikh wieder einmal stark im medialen Fokus. Rund 200 Länder treffen zusammen, um dringend notwendige Lösungen für die anhaltende Klimaerwärmung zu finden. Zeit dafür haben sie diesmal bis zum 18. November, so lang dauert der Gipfel an.
„Allein mit den nationalen Klimazusagen der COP26 im schottischen Glasgow kann die Erderwärmung bis zum Jahr 2050 auf 2,4 Grad Celsius begrenzt werden“, verweist Joe Horrocks-Taylor, Nachhaltigkeitsexperte bei Columbia Threadneedle Investments, auf die Ergebnisse des vorangegangenen Klimatreffens. Einen Beitrag soll dabei auch die Elektromobilität leisten. Dabei setzt sich die Transformation in der Automobilbranche - trotz der angespannten Wirtschaftslage - weltweit fort, hält man beim US-Consulter PwC fest.
Die hohe Nachfrage nach Elektroautos sowie volle Auftragsbücher könnten die drohende Rezession der Branche sogar abmildern, ist dabei eines der Fazits der jüngsten „Electric Vehicle Sales Review“von PwC Autofacts und Strategy&, der Strategieberatung von PwC. In der Studie werden Neuzulassungszahlen in 14 Märkten ausgewertet.
Interessante Zahlen
Die Auswertungen offenbaren Interessantes: So wurden im dritten Quartal 2022 gut 75 Prozent mehr rein elektrische Fahrzeuge (Battery Electric Vehicle, BEV) zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal 2022 lag der Zuwachs bei lediglich 61,7 Prozent.
Obendrein bauten BEVs ihre Marktanteile in beinahe allen Kernmärkten aus – und könnten bis 2035 weltweit sogar mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen ausmachen. Zwei Regionen stechen besonders hervor: In China könnte der Anteil bis dahin bei 73 Prozent, in Europa bei 93 Prozent liegen. Die PwC-Experten heben dabei noch eine weitere kontinentale Prognose hervor. Laut der
Studie verkaufen chinesische Hersteller immer mehr BEVs in Europa.
Zugleich verlagern europäische und US-amerikanische Hersteller ihre BEV-Produktion zunehmend in das Reich der Mitte, zeigt Johannes Schneider, Partner bei Strategy& Österreich, auf. „Damit verschiebt sich die Rolle Europas vom Exporteur zum Importeur. Bereits 2025 könnten in Europa knapp 800.000 Autos aus chinesischer Produktion verkauft werden.“
Daraus ergibt sich freilich eine große Neuordnung auf dem Markt.
Denn noch im Vorjahr hatten europäische Produzenten nur 35.000 BEVs aus China nach Europa exportiert. PwC-Experte Schneider zieht noch ein weiteres Fazit: „Die europäischen Hersteller kämpfen nach wie vor mit Lieferschwierigkeiten und setzen vor allem auf BEV-Modelle im oberen Preissegment.
Die chinesischen Hersteller haben ihre Produkte hingegen im Inland optimiert und weiterentwickelt, sodass sie nunmehr günstige BEV-Modelle, innovative Technologie und neuartige Konzepte nach
Europa bringen.“Schneider spannt dabei den Bogen zum aktuellen Markt und meint, dass es deshalb kein europäisches Modell in die Top 5 der meistverkauften Elektroautos schafft.
Index mit Halbleiterhersteller
Anleger, die weltweit auf Titel aus der E-Mobilität setzen wollen, können dies etwa mit Zertifikaten tun. So gibt es das UBS-Indexzertifikat auf den „Solactive Elektromobilität und Autonomes Fahren Technologieträger“(DE000UBS9EM9). Der zugrunde liegende Index umfasst derzeit 21 Titel, zu denen der niederländische Halbleiterhersteller STMicroelectronics, die südkoreanische Samsung SDI und der japanische Technologiekonzern Toshiba zählen. Für die E-Mobilität braucht es auch Batterien, sie sind das Herzstück des Antriebs. Darauf setzt das E-Mobilität Batterie Indexzertifikat von Alphabeta Access Products (DE000DA0AAU2), das laut Emittent die gesamte Wertschöpfungskette einer Batterieherstellung mit insgesamt zehn Titeln bündelt. Dazu zählen zum einen Batterieproduzenten wie Varta und Tesla, zum anderen Lithiumkonzerne wie Albemarle und SQM.